Nachdem das Testival in Asslar aufgrund der Wetterprognosen abgesagt wurde (gerade wegen den Aussichten für Samstag), war ich für heute eigentlich nicht auf Fliegen eingestellt. Zumal eine Familienveranstaltung am Vormittag es sowieso zu spät für ein Schleppen in Singhofen gemacht hätte, was auch erstmal angesetzt war. und dann doch abgesagt wurde.
Aber die Schleppgemeinschaft Rheinhessen bildet diese Jahr einen weiteren Windenfahrer aus und der braucht noch Schlepps für den Schein. Trotz der etwas unsicheren Aussichten sollte es um 11:00 Uhr da losgehen. Es gab vor einigen Wochen schon einmal eine Session mit solchen Kurzschlepps, um möglichst viele Flüge durchzuziehen. Man wird dabei auf vielleicht 100 – 150 Meter hochgezogen und klinkt dann schon aus. Und da Flonheim für mich noch recht gut und fix nach der Familienfeier zu erreichen war und mit 5 angemeldeten Fliegern gerade mal die Minimalanzahl erreicht war, habe ich angeboten so zwischen 12:00 und 12:30 Uhr zum Helfen und vielleicht 1 oder 2 Starts nachzukommen. Man braucht bei so einer Sache einen Fahrer des Schleppfahrzeugs, den Windenfahrerausbilder und den auszubildenden Windenfahrer sowie einen Startleiter. Und dann halt noch den Piloten. Macht 5 Leute und wenn dann immer eine Person zum Ersatz da ist, ist das natürlich gut.
Nur als ich an der Schleppstrecke ankam, waren da nur die drei Windenfahrer – kein Pilot und kein Startleiter. Denn zwei angemeldete Flieger waren nicht da. Und so wurde ich ungeplant zum erstmal einzigen Pilot, der direkt hintereinander 5 Flüge durchgezogen hat. Die ersten beiden sogar in Personalunion mit dem Startleiter, denn wie gesagt hat dafür eine Person gefehlt. Das geht halbwegs, wenn man gute Bedingungen hat, mit Vorsicht vorgeht und etwas Erfahrung ein Funkgerät mit Adapter hat. Nur so ganz koscher ist das nicht und nach dem 2. Flug wurden die Bedingungen auch vom Wind recht stark. Glücklicherweise kam aber ein Pilot ohne Windenschein zum Zuschauen und der hat dann bei meinen drei weiteren Flügen den Startleiter gemacht.
Wobei die Flüge an sich von den Bedingungen ok waren. Zwar hatte ich bei Flug 2 einen kleinen Ast aus Stroh im Gebälk und der Schirm hat deshalb etwas Seitendrall bekommen, aber das war unkritisch. Etwas knackiger war Flug 5, denn in dem Moment, wo ich den Schirm hochgezogen habe, hat eine seitliche Böe reingehauen, dass es mich fast auf die Bretzel gehauen hat. Aber nur fast und mit etwas Hin- und Hergeschwinge bin ich noch gut in die Luft gekommen.
Im Anschluss hat der Windenfahrer, der bei mir Fahrer war, die Pilotenrolle und ich die Fahrerrolle übernommen. Mit ihm hat der „Windenfahrerazubi“ noch 6 weitere Starts auf sein Konto bekommen. Als ich dann wieder tauschen wollte, hat sich ein paar Km weg verdammt schnell eine Gewitterzelle gebildet, dass wir erst unterbrochen und letztendlich gegen 16:00 Uhr abgebrochen haben. Die Gewitterzelle ist letztendlich vorbeigezogen und auch zusammengebrochen, aber das schien und sicherer. Überhaupt – in den niedrigen Höhen war es heute bei vom Wind zwar stark aber ok. Nur weiter oben muss die Post doch ganz gut abgegangen sein. Und wir hatten wohl ziemlich mit dem Ort Glück, denn was ich in meiner WhatApp-Gruppe vom Hang in MF lese, waren dort die Bedingungen zu heftig, um am Hang zu sicher zu soaren. Von daher etwas riskiert heute – nicht vom Fliegen, aber überhaupt anzufangen – und eben Glück gehabt.