Kurzschlepps die Zweite

Nachdem das Testival in Asslar aufgrund der Wetterprognosen abgesagt wurde (gerade wegen den Aussichten für Samstag), war ich für heute eigentlich nicht auf Fliegen eingestellt. Zumal eine Familienveranstaltung am Vormittag es sowieso zu spät für ein Schleppen in Singhofen gemacht hätte, was auch erstmal angesetzt war. und dann doch abgesagt wurde.

Aber die Schleppgemeinschaft Rheinhessen bildet diese Jahr einen weiteren Windenfahrer aus und der braucht noch Schlepps für den Schein. Trotz der etwas unsicheren Aussichten sollte es um 11:00 Uhr da losgehen. Es gab vor einigen Wochen schon einmal eine Session mit solchen Kurzschlepps, um möglichst viele Flüge durchzuziehen. Man wird dabei auf vielleicht 100 – 150 Meter hochgezogen und klinkt dann schon aus. Und da Flonheim für mich noch recht gut und fix nach der Familienfeier zu erreichen war und mit 5 angemeldeten Fliegern gerade mal die Minimalanzahl erreicht war, habe ich angeboten so zwischen 12:00 und 12:30 Uhr zum Helfen und vielleicht 1 oder 2 Starts nachzukommen. Man braucht bei so einer Sache einen Fahrer des Schleppfahrzeugs, den Windenfahrerausbilder und den auszubildenden Windenfahrer sowie einen Startleiter. Und dann halt noch den Piloten. Macht 5 Leute und wenn dann immer eine Person zum Ersatz da ist, ist das natürlich gut.

Nur als ich an der Schleppstrecke ankam, waren da nur die drei Windenfahrer – kein Pilot und kein Startleiter. Denn zwei angemeldete Flieger waren nicht da. Und so wurde ich ungeplant zum erstmal einzigen Pilot, der direkt hintereinander 5 Flüge durchgezogen hat. Die ersten beiden sogar in Personalunion mit dem Startleiter, denn wie gesagt hat dafür eine Person gefehlt. Das geht halbwegs, wenn man gute Bedingungen hat, mit Vorsicht vorgeht und etwas Erfahrung ein Funkgerät mit Adapter hat. Nur so ganz koscher ist das nicht und nach dem 2. Flug wurden die Bedingungen auch vom Wind recht stark. Glücklicherweise kam aber ein Pilot ohne Windenschein zum Zuschauen und der hat dann bei meinen drei weiteren Flügen den Startleiter gemacht.

Wobei die Flüge an sich von den Bedingungen ok waren. Zwar hatte ich bei Flug 2 einen kleinen Ast aus Stroh im Gebälk und der Schirm hat deshalb etwas Seitendrall bekommen, aber das war unkritisch. Etwas knackiger war Flug 5, denn in dem Moment, wo ich den Schirm hochgezogen habe, hat eine seitliche Böe reingehauen, dass es mich fast auf die Bretzel gehauen hat. Aber nur fast und mit etwas Hin- und Hergeschwinge bin ich noch gut in die Luft gekommen.

Im Anschluss hat der Windenfahrer, der bei mir Fahrer war, die Pilotenrolle und ich die Fahrerrolle übernommen. Mit ihm hat der „Windenfahrerazubi“ noch 6 weitere Starts auf sein Konto bekommen. Als ich dann wieder tauschen wollte, hat sich ein paar Km weg verdammt schnell eine Gewitterzelle gebildet, dass wir erst unterbrochen und letztendlich gegen 16:00 Uhr abgebrochen haben. Die Gewitterzelle ist letztendlich vorbeigezogen und auch zusammengebrochen, aber das schien und sicherer. Überhaupt – in den niedrigen Höhen war es heute bei vom Wind zwar stark aber ok. Nur weiter oben muss die Post doch ganz gut abgegangen sein. Und wir hatten wohl ziemlich mit dem Ort Glück, denn was ich in meiner WhatApp-Gruppe vom Hang in MF lese, waren dort die Bedingungen zu heftig, um am Hang zu sicher zu soaren. Von daher etwas riskiert heute – nicht vom Fliegen, aber überhaupt anzufangen – und eben Glück gehabt.

Winde oder Hang? Beides!

Aber beides irgendwie suboptimal heute. Es war Schleppen in Singhofen angesetzt und ich hatte mich sehr frühzeitig dafür gemeldet. Denn die Prognosen sahen stabil und gar nicht schlecht aus. Aber da der Wind gar nicht so schwach werden und aus Nord kommen sollte, bin ich schon mit einem Plan B – den Hang in MF – heute dahin gefahren. Wobei mir es eigentlich sowieso lieber gewesen wäre, meinen Schirm erst einmal am Hang zu testen. Denn ich hatte einen Teil meiner rechten A-Leine und zwei Teile der Bremsleine – jeweils in der mittleren Galerieebene – tauschen müssen, da deren Ummantelung defekt war.

Obwohl ich sicher war, dass ich dabei sorgfältig gearbeitet hatte, war mir nicht ganz wohl. Das war das 1x, dass ich das selbst gemacht hatte. Bei der A-Leine war auch alles ok, aber bei den Bremsleinen war ich zu blöd und habe sie einmal vor der D-Leine durchgezogen. Dafür nicht richtig durch die Umlenkrolle. Was zwar wie gesagt von Dummheit zeugt, aber nicht kritisch ist, denn der Schirm bleibt ja uneingeschränkt lenkbar. Trotzdem ärgert mich dieser Fauxpas.

Irgendwie war aber auch sonst heute der Wurm drin. Mein Flug an der Winde war ganz ok, aber schon da kam der Wind quer zur Bahn. Davor stand der Wind richtig gut an (wie angekündigt), aber mehr oder weniger mit meinem Flug kam der Wind aus West und so richtig wollte er nicht mehr auf die Bahn drehen.

Und als ich dann zu meinem zweiten Flug am Start stand und das Seil angezogen werden sollte, wollte die Bremse bei der Winde nicht mehr rein. Nachdem das Problem nach einer guten Stunde nicht gelöst war, habe ich dann Option B gezogen und bin an den Hang in MF. Nur ging es auch schon auf dem Weg dahin nicht so gut weiter – mehrere Streckensperrungen mit Umwegen und es hat sich gezogen, bis ich am Hang war.

Und dort kam der Wind zuweit aus Ost. Unglaublich – nur ein paar Kilometer auseinander und aus zuviel West wird zuviel Ost. Eigentlich vollkommen unlogisch, denn Hang und Schleppstrecke haben die gleiche Ausrichtung. Zudem war der Wind schwächer als erwartet und thermisch ging durch die Wolken und den Regen der letzten Tage nichts – ganz im Gegensatz zu den letzten Wochen.

Dennoch gingen zumindest ein paar Flüge von oben und ein bisschen spielen auf der unteren Wiese. Dabei konnte ich wenigstens den Schirm in Ruhe testen. Nach der Korrektur der Bremse ist wieder alles im Lot und der Tausch des einen Teils der A-Leine beeinflusst in keiner Weise das Flugverhalten. Zumindest ist das eine positive Sache an dem Tag gewesen.

Schuss, Treffer und vorbei

Nach dem heutigen Flugtag bin ich doch etwas frustriert. Ich musste am Abend nach Hofheim und Eppstein und davor in den Baumarkt. Da ich flugtechnisch vorher zum MFK wollte, bin ich den Baumarkt in Idstein und von da aus weiter an den Hang. Gegen 15:30 Uhr war ich als erster Flieger da. Unterwegs sah es sehr schwachwindig aus, aber die bisherigen Erfahrungen bei so hohen Temperaturen (gerade in 2018 als auch diesem Jahr) haben ja gezeigt, dass es dennoch turbulent und kräftig am Hang werden kann. Dazu gibt es auch unter dem Link einen sehr interessanten Hintergrundbeitrag.

Und dass es derzeit sehr turbulent ist, zeigt die Baumlandung von Dienstag in Nassau. Auch der Hang stand an dem Tag zur Diskussion, wobei ich keine Zeit hatte und die meisten aus unserer Szene sich auch da für den MFK entschieden hatten, denn der Hang verträgt deutlich mehr Wind als wohl das Gelände in Nassau.

Als ich vom Parkplatz zum Hang vorgelaufen bin, schien mir die Richtung perfekt und die Stärke moderat. Daher zügig ausgepackt und gleich einen ersten Testflug gemacht. Der hat mich zum Revidieren meines ersten Eindrucks gebracht.

Denn es hat wie Bolle getragen. Allerdings war es eben auch böig und thermisch ziemlich aktiv und ich habe gemacht, dass ich erstmal runter kam. Da ich bis dahin eben auch noch alleine am Hang war, habe ich nach der Landung erstmal nur noch etwas auf der unteren Wiese gespielt.

Als ich wieder hoch zum Start gegangen bin, kam der nächste Flieger. Dessen erster Startversuch endete mit einer Landung in den Schwarzdornen, wobei sein Schirm glücklicherweise oben auf den Hecken lag und wir ihn einfach wieder frei bekommen haben.
Mein folgender Startversuch hat aber ebenso mit einem Startabbruch geendet, wobei bei mir der Grund war, dass ich mich in meinen Beschleuniger eingefädelt hatte und gestolpert bin. Allerdings kam ich sauber noch auf den Zwischenweg und konnte den Schirm weitgehend „dornenfrei“ ablegen.

Aber irgendwie hat es bei dieser Aktion meine rechte äußere A-Leine zerfranzt. Zumindest vermute ich den Zusammenhang mit der Geschichte, denn vorher war mir nichts aufgefallen und auch auf den Bildern vom ersten Flug sieht man keine Probleme. Der Leinenkern sah zwar ok aus, aber die Ummantelung war auf mindestens 20 cm weg. Mit so einer Leine wollte ich nicht mehr fliegen und eine Reparatur am Hang ist auch nicht wirklich ideal (vor allen Dingen, weil die Länge ja exakt sein muss). Deshalb habe ich den Flugtag abgebrochen und das war eben frustrierend, weil mitterweile doch einige Flieger da waren und es neben der tollen Sonne auch gar nicht so schlecht mit dem Wind aussah. Aber „Safety First“ – was gleichzeitig ein Wortspiel darstellt, denn ich musste am Abend sowieso noch zur Probe meiner Band und die heisst ja Safety First. Schon von daher hatte ich heute kein Open End eingeplant und im Grunde nur 1,5 Stunden „verloren“. Und wenn die Leine aus irgendeinem Grund einen Schlag weg hatte, war es vielleicht sogar besser, dass ich das unter diesen harmlosen Umständen bemerkt habe.
Zuhause habe ich dann am Donnerstagabend den Schirm ausgepackt und mal genau geschaut, was da wirklich kaputt ist. Und obwohl es auf dem ersten Blick und dem Bild krass aussieht, weil die Ummantelung eben auf gut 20 – 30 cm weg ist – die Leine an sich hatte wohl wirklich nichts abbekommen bzw. war zumindest noch im Kern intakt. Ich habe sie nachgemessen und mit dem Zwilling auf der linken Seite verglichen. Beide exakt 197 cm. Aber mit der Leine will ich definitiv nicht mehr fliegen und ich habe sie mit einer alten A-Leine getauscht, die aber sowohl etwas dicker als auch länger war und deshalb gekürzt werden und an einem Ende mit einem Fischerknoten verbunden werden musste. Die Länge ist aber bis auf wenige Millimeter korrekt. Trotzdem werde ich so schnell wie möglich eine orginale Leine wieder einbauen (schon bestellt) und vermutlich nicht mit der Konstruktion fliegen. Am Wochenende ist zwar Schleppen angesetzt, aber ich sehe in einigen Prognosen Windböen am Samstagmittag bis 47 km/h aus W und am Sonntag auch – nur aus NW.  Mo/Di bin ich beruflich in Köln und von daher wäre kommender Mi meine nächste Flugmöglichkeit und bis dahin ist die neue Leine sicher da. Die Aktion war letztendlich aber eine ganz gute Übung für den Notfall (wenn man irgendwo noch fliegen muss und dazu einen Leinenschaden zu reparieren hat) unter „Laborbedingungen“ und überhaupt habe ich auf dem Weg zwei angedätschte Bremsleinen endlich mal getauscht, deren neue Vertreter ich schon seit Monaten mit mir rumschleppe.

Hot & Nice

Gestern schon war Nordwind angesagt, aber es sollte der heißeste Tag des bisherigen Jahres werden. Da wollte ich nicht unbedingt am Hang in der prallen Sonne sein. Gut 39 Grad im Schatten ist definitiv zuviel, um mit der Ausrüstung immer wieder den Hang hochzulaufen.

Auch heute sollte es über 30 Grad werden, aber die 7 Grad weniger können entscheidend sein, ob man einen Hitzschlag bekommt oder nicht. Dennoch – ich habe über den Flugtag (von 15:30 Uhr bis 21:00 Uhr) am Hang 3 Liter Wasser getrunken und musste nicht pinkeln. Alles rausgeschwitzt. Obwohl der Wind ganz gut gekühlt hat – ansonsten wäre es auch nicht auszuhalten gewesen.

Überhaupt war der Wind heute teils ziemlich kräftig. Die Sonne hat die thermischen Verhältnisse gewaltig angekurbelt, aber der Wind hat die Bärte auch wieder verblasen. Es ging also nicht richtig hoch, aber man konnte auf dem gesamten Hang die ganze Zeit fliegen.

Am Anfang war es noch recht bockig, aber je weiter der Abend fortgeschritten ist, wurde es umso laminarer. Zwar immer noch sehr kräftig vom Wind, aber schön und ruhig zu fliegen.

Ich habe heute mal mit ein paar anderen Befestigungspositionen für die GoPro experimentiert, um andere Perspektiven zu bekommen, denn die Bilder und Videos wiederholen sich über die Jahre einfach immer wieder. Aber so richtig zufrieden bin ich mit den Resultaten nicht. Naja – das ist ja auch nur Nebensache. Nur gehen mir im Moment an meiner Ausrüstung ständig Dinge kaputt. Das Band für die GoPro ist heute abgegangen, mein Beinstrecker ebenso und eine der Sicherungen für die Brummelhaken des Beschleunigers hat sich aufgelöst.

Alles Kleinigkeiten, aber irgendwie ist immer was zu basteln im Moment.
21:00 Uhr bin ich vom Hang weg und eigentlich hätte ich heute aus gesundheitlichen Gründen mich gar nicht auspowern dürfen. Aber es waren einfach zu nette Flugbedingungen als dass man die hätte ungenutzt lassen dürfen.

Für den Flug hat es sich heute gelohnt

Nachdem ich das letzte Wochenende nicht geflogen bin und heute erst einmal 2,5 Stunden auf dem Zahnarztstuhl verbracht hatte, wobei die Spritze auch nicht richtig gewirkt hat, habe ich mir die Belohnung am Hang echt verdient. Ich war beim Zahnarzt sowieso schon in Eppstein und da moderater SO angekündigt war, bin ich nach der Tortur weiter nach Eschbach. Gegen 12:00 Uhr war ich am Hang und da ging es so langsam los mit flugfertigen Bedingungen.

Zwar konnte ich wie meist den leichteren Kollegen erstmal nicht folgen, aber in einer guten Phase habe ich es dann heute doch auch mal wieder geschafft gut über die Bäume zu gehen und richtig schön vor der Kante bis raus ins Feld zu fliegen. Der Flug alleine hat den Tag schon gerettet.

Leider hatte ich danach kein richtiges Glück mehr. Zwar ging es noch einige Male hin-und-her an der Kante, aber das kam nicht mehr an mein Tageshighlight heran. Und des war heute so heiß am Hang, dass ich echt Kreislaufprobleme bekommen habe.

Und wieder Singhofen

Im Moment pendeln meine Flugtage zwischen Schleppen in Flonheim/Wallertheim und Schleppen Singhofen. Mir fehlt echt das Fliegen am Hang, aber das Fliegen an der Winde hat natürlich auch einige Vorteile. Insbesondere geht es höher hinaus als bei mir üblicherweise am Hang. Und man spart die Kraxelei den Hang hoch.

Ich war heute wieder beim ersten Doppel des Flugtages dabei und schon der erste Flug hat gezeigt, dass es heute gut tragen wird. Ein Kollege hatte sogar angekündigt ein Dreieck fliegen zu wollen und vielleicht sogar bis Koblenz zu fliegen. Das Ziel ist dann aber ganz klar verfehlt worden. So gut wurde es auch nicht.

Denn obwohl der Wind die meiste Zeit gut auf der Bahn stand (und wie fast immer 90 Grad gegenüber den Vorhersagen der meisten Wetterdienste gedreht), machten Schlieren einer breitflächigen und zuverlässigen Thermik den Garaus. Was heute auch etwas lästig war – an der Winde war der Wurm drin. Wir hatten immer wieder technische Probleme und damit längere Wartezeiten (leider auch wohl in der besten Phase des Tages). Da aber nur 7 oder 8 Flieger da waren, kamen dennoch alle ausreichend oft in die Luft.

Beim Start ging es wie im Aufzug nach oben (ohne sehr ruppig zu sein) und die Ausklinkhöhen waren durch die Bank gut. Ich hatte heute mit die besten Ausklinkhöhen an der Stecke ever, denke ich. Obwohl die Schleppstrecke sogar noch ein paar Meter länger hätte sein können – aber durch die Bodenwellen wollten wir Sichtkontakt zwischen Winde und Start.

In der Luft hat es dann zwar auch gut getragen und man konnte sich bei eigentlich den meisten Flügen halten und zumindest mit Nullschiebern eindrehen. Aber immer nur ein paar Minuten und dann sind die Bärte verweht worden. Ganz aufdehen und wegfliegen war für keinen Flieger heute drin.

Dennoch waren meine 4 Flüge heute alle von der besseren Sorte. Und ich bin mächtig stolz 🙂 ob meines letzten Flugs.
Ich habe schon beim Kreisen gesehen, dass Sunny am Start/Landeplatz einen Icarosack zusammengefaltet und ausgelegt hatte.

Das war klar die Aufforderung ein Ziellanden zu versuchen. Und was soll ich sagen – ich bin genau in der Mitte von der Tüte von vielleicht 50×50 Cm gelandet :-). Das zeigt mal wieder, dass man mit dem Gleitschirm auf einem Handtuch landen kann (wenn denn nicht unerwartete Böen die Landeeinteilung über den Haufen werfen).

Heiße Hüpfer

Heute war die Entscheidung einfach, wo ich fliegen gehen sollte. Zwar waren gefühlt über das verlängerte Wochenende fast alle anderen Flieger in den Alpen und/oder irgendwelchen Testivals, aber das kam bei mir sowohl aus geschäftlichen als auch privaten Gründen nicht infrage. Aber da bei der Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen Schleppen angesagt war, gab es eine gute Option in die Luft zu kommen.

Leider zeitlich eingeschränkt, denn mit einem Weingut im familiäre
Umfeld, dass an dem Wochenende den Weinausschank am Rhein-Ufer in Mainz stemmen muss, kann man sich nicht so deutlich gegen ein Einspannen aussprechen – letztendlich hängt man mit drin. So mussste ich erst beim Aufbau helfen und konnte deshalb erst um 11:30 Uhr am Startplatz sein.
Und dann kam am frühen Nachmittag ein Anruf von wegen „Land-unter“ und ich sollte zum Helfen kommen. Also war auch schon um 15:00 Uhr wieder Schluss.

Dazwischen gab es neben Startleitertägigkeiten und dem Fahren des Schleppautos 2 Flüge, die nicht schlecht, aber auch nicht der Burner waren. Es war heute überhaupt bullenheiß und da der Temperaturunterschied zur Höhe gering ausgefallen war, war es auch gar nicht so thermisch wie erwartet. Wobei ein paar andere Flieger ziemlich gute Flüge erwischt habe, aber es ab auch noch mauere Flüge wie meine.
Dazu ein paar Startabbrüche, was die Sache heute etwas zäh gemacht hat.

Ich wäre gerne heute länger geblieben und hätte noch ein oder zwei Flüge gemacht, aber aus besagten Gründen ging es halt nicht. Aber besser als gar nicht in der Luft gewesen.

GFT, SGRH oder MF?

Heute gab es für mich wieder einmal mehrer Optionen, wo es zum Fliegen hingehen sollte. Erstmal hat sich die grundsätzliche Frage gestellt, ob an den Hang (MF) oder zum Schleppen? Und beim Schleppen nach Singhofen oder Wallertheim? Für alle Optionen gab es für mich gute Argumente, aber auch alle drei Optionen haben nicht das (!) Argument schlechthin gehabt.

Nachdem ich mich letzte Woche für Wallertheim entschieden hatte, ist deshalb dieses Mal die Entscheidung für die Veranstaltung vom eigenen Verein gefallen. Zumal die Option „Singhofen“ noch die Variante erlaubt, dass man an den Hang nach MF weiterfährt, wenn es nicht zu schleppen geht.

So gegen 10:00 Uhr war ich dann da und das Wetter war wider Erwarten recht kühl. In Sichtweite hat es sogar geregnet und ein paar Tropfen sind nachher auch über den Flugplatz gezogen. Zudem stand der Wind genau 90 Grad quer zur Bahn. Aber recht schwach und so haben wir 11:00 Uhr mit Schleppen angefangen.

Wie mehr oder weniger üblich war ich wieder im ersten Paar dabei und dann habe ich auch recht schnell danach meinen zweiten Flug gemacht. Bei dem konnte ich auch eine Weile halten, wobei es mehr oder weniger Nullschieber beim Kreisen waren und ich nach jedem Kreis gut 10 – 15 Meter verloren hatte. Also war die Aktion begrenzt, aber dennoch kein schlechter Flug.

Ich habe danach Flugleiter gemacht und nachdem der Wind komplett auf Querwind festgenagelt schien und immer mehr zugenommen hat, hatten wir heute beim Schleppen ein Rekordergebnis an Startabbrüchen. Sowas habe ich noch nie bei einem Schleppen erlebt. Unabhängig ob Anfänger oder guter und erfahrener Pilot – Startabbrüche in Serie. Bei den 8 Flügen, die ich als Startleiter rausgelassen habe, ist nur 1 Pilot ohne Startabbruch weggekommen. Die anderen 7 Piloten hatten bis zu 3 Startabbrüche, bis sie in der Luft waren.

Das hat dann auch mehr und mehr Piloten dazu gebracht, dass sie nur noch Groundhandling gemacht haben. Auch ich bin nicht mehr ans Seil und gegen 15:00 Uhr haben wir den Windenbetrieb ganz eingestellt. Was ich vom Hang in MF gehört habe, sind dort einzele Piloten wohl ganz gut geflogen, aber grundsätzlich war da auch zuviel West. In Wallertheim muss es dagegen ganz gut gewesen sein. Naja – man kann mit der Entscheidung nicht immer zu 100% richtig liegen und ganz falsch war meine ja auch nicht.

Kurzschlepps

Leider kollidieren seit diesem Jahr die Schlepptermine von meinem Verein mit denen der Schleppgemeinschaft Rheinhessen. Und da bin ich eigentlich immer gerne hingegangen. Am 1. Mai war das auch der Fall und da bin ich nach Singhofen zum Schleppen der GFT. Und heute gab es wieder diese dumme Konstellation, dass ich mich zwischen zwei Events entscheiden musste, zu denen ich gerne beide gegangen wäre.

Obwohl Schleppen vom eigenen Verein Priorität hat, habe ich mich heute für Wallertheim entschieden. Aus verschiedenen Gründen. Zum Einen ist es dahin viel weniger Fahrerei als nach Singhofen, zum anderen sollte in Singhofen noch gleichzeitig ein Windenkurs laufen und Freiflieger erst ab Nachmittag kommen. Gerade mit einem Kurs parallel wird es meist recht zäh und man kommt selten zum Fliegen.

Der Hauptgrund war aber, dass bei der Schleppgemeinschaft Rheinhessen ein neuer Windenfahrer ausgebildet werden soll und es noch Piloten bedufte, dass das heute überhaupt beginnen konnte. Es sollten jedoch nur Kurzschlepps duchgeführt werden, damit eine möglichst hohe Anzahl an Schlepps zustande kommt. Denn durch die Verwendung einer Abrollwinde auf der Anhängerkuppelung eines Autos ist der Durchsatz an Flügen normalerweise extrem niedrig.

Wenn wir in Singhofen mit der stationären Doppelwinde uns gut ranhalten, gehen zwischen 8 bis maximal 12 Flüge/Stunde. An der Abrollwinde normalerweise nicht mehr wie 3 – 4 Flüge/Stunde. Aber durch die Kurzschlepps sollte der Durchsatz erhöht werden und da wir heute auch ziemlich gut bei der Sache waren, kamen in der Tat knapp 6 Schlepps/Stunde zustande.

10:00 Uhr war ich vor Ort und um 11:00 Uhr habe ich den ersten Flug des Tages gemacht. Da die Schleppstrecke kurz war und die Flüge heute bewusst nicht lang gezogen wurden, waren das pro Schlepp immer so 3 – 5 Minuten Airtime, aber das ist durchaus ok.

Ich habe heute immer Doppelschlepps gemacht. Das heisst, ich bin nach dem ersten Flug angeschnallt geblieben und hab gleich nach dem nächsten Flieger wieder ausgelegt.

So kam ich heute auf 6 Schlepps, was ich an der Location aus besagten Gründen mit dem geringen Durchsatz an einem Tag noch nicht erreicht hatte.

Für Mittag war heute Regen angekündigt und wir haben die Wolken über dem Taunus um die Zeit auch gesehen. Samt Vereisung und Kaltflussabfluss. Aber das war wie gesagt Richtung Taunus und ich habe auf WhatsApp mitbekommen, dass in Singhofen wegen Regen wohl das Schleppen unterbrochen wurde.

Bei uns wurde es jedoch erst gegen 15:00 Uhr labiler und vom Rhein kam eine Gewitterzelle herangezogen. Kurz von 16:00 Uhr hatte ich zusammengepackt und beim Landebier kamen die ersten Regentropfen. Perfekt getimed und auf dem Rückweg hat es auch zeitweise stärker geregnet.

So ganz sicher bin ich nicht, wie ich das heute werten soll

Die letzten Tage hatten viel für heute versprochen. Direkter Nordwind. Nur sah es heute morgen nach ziemlich viel Wind aus. Zumindest war es die letzten Male am Hang immer zu heftig, wenn man diese Vorhersagen hatte.

Aber man muss einfach hinfahren. Ich war sowieso schon in Eppstein und nach vielen Hin und Her bin ich dann doch weiter an den Hang.

14:15 Uhr war ich am Start und wider Erwarten waren die Bedinungen gar nicht so sportlich. Trotzdem hatte ich die ganze Zeit die Prognosen respektive meine Erwartung im Hinterkopf und bin nur von unten gestartet.

Und dem blöden Gefühl, dass man den super Bedingungen nicht trauen könnte. Ich bin zwar ganz gut in die Luft gekommen, aber irgendwie unzufriefen, weil ich hätte heute so viel mehr rausholen können.

Gerade gegen Ende ist der Wind aufgefrischt und ein paar Kandidaten sind dermaßen gut und lange geflogen, dass ich mich wirklich ein wenig ärgere, da nicht mit eingestiegen zu sein. Aber es wurde da sowieso schon spät und ich musste blöderweise noch heute Abend ein Projekt zur Abgabe fertig mache. Alles in Allem eigentlich schön gespielt und geflogen, aber das Tagespotential (wieder einmal) nicht wirklich ausgenutzt.