Nicht Passeiertal, nicht Achensee, …

… sondern Rheinhessen. Klingt vielleicht komisch, aber ich war gerade über 12 Tage auf Familienurlaub erst in Süd-Tirol und dann noch am Achensee. Also 2 Hotspots zum Gleitschirmfliegen. Aber ich hatte bewusst den Schirm nicht mitgenommen. Es passt für mich
nicht zum Familienurlaub, wenn man permanent versucht die Aktivitäten mit der Familie rund um die Fliegerei zu organisieren. Das ist einfach Stress und m.E. dem Familienfrieden sehr abträglich. Zumal es fraglich ist, ob meine „Kidds“ in Zukunft noch mit in Urlaub fahren.

Aber es war die letzten Tage schon ziemlich heftig, als mir da permanent die Fliegerkollegen um die Ohren geflogen sind und wir auf Wanderungen am Hirzer und am Achensee an Startplätzen und Landeplätzen vorbeigekommen sind, wo reges Treiben geherrscht hatte. Und zudem ist in Salthaus ein Fliegerkollege aus meinem Verein mit dem Bus vorbeirauscht und dann später über uns wegflogen. während wir vom Hirzer herunter gewandert sind.

Zumindest habe ich die Gelände am Achensee mal angesehen, denn da war ich bisher noch nie. In Salthaus im Passeiertal war ich vor 2 Jahren schon einmal und da hat sich in den zwei Jahren das Gleitschirmfliegen extrem entwickelt. Statt wenigen Tandemflügen, wie vor 2 Jahren, sind die Tandems als auch Solopiloten gefühlt jeden Tag von früh morgens bis spät in den Abend in der Luft gewesen. Aber ohne dass es mir zu voll am Hang und Himmel erschien. Das nächste Mal nehme ich definitiv den Schirm mit, wenn ich nochmal an eine der beiden Locations gehe – insbesondere das Passeiertal reizt mich, denn die Startplätze als auch Flugbedingungen schienen mir richtig gut.

Anyway – nachdem ich die Woche zurückgekommen war, hatte ich zumindest auf das Wochenende gehofft, um mir den „Frust“ etwas aus den Knochen zu fliegen (wobei der Urlaub an sich schön war – also die Entscheidung gegen die Schirmmitnahme vermutlich richtig).
Die Prognosen waren aber für das Wochenende leider nicht ohne. Von meinen Kandidaten für einen Flugtag heute hat sich zuerst die Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen mit einer Schleppterminierung gemeldet und da habe ich mich dann angemeldet. Mein eigener Verein kam erst später und da es mit Pilotenanmeldungen in Wallertheim knapp war, habe ich mich da in der Pflicht gesehen und meine Anmeldung aufrecht gehalten.

In Singhofen haben dann aber Piloten gefehlt und der Termin ist ausgefallen. Das lag aber nicht nur an mir, denn es hätten noch mindestens 2 weitere Piloten kommen müssen. Zudem wurden die Wetterprognosen hinsichtlich des Winds am Nachmittag als zu heftig eingestuft.
Nun wurde aber wegen der wenigen Piloten bei der Schleppgemeinschaft Rheinhessen von denen ziemlich die Werbetrommel gerührt und gestern abend gab es dann so viele Anmeldungen, dass es unfähr doppelt so viele Flieger waren, wie man da sinnvoller Weise mit der Abrollwinde in die Luft bekommt. Perfekt sind etwa 8 Flieger und es gab 15 Anmeldungen. Da Singhofen aber wie gesagt nicht zustande gekommen ist, bin ich dennoch heute morgen zeitig nach Wallertheim.

Wobei kurzzeitig sogar zur Diskussion stand, dass ich dort eine Ausbildung zum Windenfahrer heute anfangen sollte. Ich hatte vor einiger Zet dort angedeutet, dass ich das machen könnte, um die Anzahl der Windenfahrer etwas aufzustocken. Aber eigentlich wollte ich das erst nächstes Jahr angehen und es ist auch heute nichts an dem Start der Ausbildungsschlepps geworden. Aber das war am Anfang unklar und um zumindest einmal in die Luft zu kommen, bin ich heute gleich als erster Pilot raus. Der Flug an sich war kein Highlight des Jahres, aber auch nicht schlecht. Ich konnte mich eine Weile mit Nullschiebern halten und die Ausklinkhöhe war ebenso nicht übel.

Natürlich kompensiert das nicht die möglich gewesenen Flüge in den Alpen, aber es dämpft den Entzug bzw. die Enttäuschung über das Verpasste. Da vor Ort aber wirklich ziemlich viele Piloten da waren (wenngleich weniger wie angekündigt) und es heute beim Schleppen selbst an vielen Ecken gehangen hat, sind die meisten Piloten (auch ich) nur 1x in die Luft gekommen. Wobei es nicht langeweilig war – ich habe halt die Zeit nach dem Flug Startleiter oder Fahrer des Schleppfahrzeugs gemacht.
Die Bedingungen waren dann auch über Mittag – wie befürchtet – teils verdammt böig. Nicht wirklich thermisch, denn nur 2 Flüge waren richtig gut, aber heftiger Wind am Start. Das hat die Sache bei einigen Piloten schwierig gemacht und wir hatten ein paar Startabbrücke bis hin zum Seilriss. Ich bin da mit meinem frühren Flug noch ziemlich gut weggekommen.

Leider etwas zuviel um sicher zu fliegen

Ich kann nicht sagen, dass ich dieses Jahr wenig zum Fliegen komme. Aber hauptsächlich an der Winde. Und in Reichenbach war ich – glaube ich – dieses Jahr erst 1x. Heute sah es ganz gut aus und da ich sowieso noch nach Eppstein musste, bin ich über den Hang gefahren. 13:30 Uhr war ich da. Der Wind hat gut angestanden, aber schon meine ersten Versuche haben gezeigt, dass es sportlich war. Nach 5 oder 6 kleinen Hüpfern hat es dann sogar zugenommen und habe ich erstmal Pause gemacht. Zu zweit haben wird dann bis etwa 15:30 Uhr gewartet, ob die Bedingungen ruhiger werden. Das Gegenteil war aber der Fall und wir haben dann abgebrochen.

Doppelschlag am Wochenende

Nach dem gestrigen Schlepptag bei der Windengemeinschaft Rheinhessen in Flonheim bin ich heute zu meinen eigenen Verein auf das Schleppgelände in Singhofen gefahren. 11:00 Uhr war da der Start angesetzt und ich auch da. Der erste Start hat sich aber etwas hingezogen und gegen 12:00 Uhr bin ich als erster Pilot raus. Wir haben zuerst Richtung Nord geschleppt, aber nach dem ersten Fliegerpaar haben wir die Winde umgestellt und Richtung Süd geschleppt. Ich hatte beim Start schon leichten Rückenwind und der hat sich dann sowohl verstärkt als auch fix eingependelt.

Der Wind war allerdings sehr moderat und kam über den Tag sowieso meist eher quer von West. Aber der Wind war heute gar kein Problem. Viel schwächer als gestern.

Allerdings ging es thermisch teils ziemlich heftig ab. Kurz nach dem Wechsel der Schlepprichtung hatte ein Pilot bei seinem Flug unterhalb einer ziemlich dunklen Wolke einen heftigen Frontklapper. Danach ist er erstmal mit angelegten Ohren zur Landung runter. Ich habe das von unten ziemlich gut gesehen und sowas verunsichert – mich zumindest – ob der vorherrschenden Bedingungen.

Da ich bei meinem ersten Flug zudem die letzten Meter im Landeanflug durchgesackt und ziemlich schnell runtergekommen und
dabei hart aufgeschlagen bin, haben mir zudem Rücken und Knöchel etwas
gezwickt. Ich habe deshalb erstmal eine Weile Startleiter gemacht, bevor
ich meinen zweiten Flug angegangen bin. Insgesamt waren die Bedingungen heute wirklich thermisch sehr aktiv und es ging schon am Seil doch recht hoch. Wobei mein zweiter und dann der letzte Flug harmlos waren.

Ich hatte mir aber wohl bei meinem Rückflug von Videoaufnahmen in Graz letztes Wochenende im Flieger einen Magen-Virus eingefangen (da verteilt sich das in der Klimaanlage ideal) und war von der etwas ladaden Woche noch etwas schlapp. Zusammen mit der brutzelnden Sonne war ich gegen 15:30 Uhr recht fertig und habe es bei 3 Flügen heute belassen – auch wenn die anderen Flieger extrem gut geflogen sind als ich dann eingepackt habe.

Aber mit den 5 Starts von gestern kam ich das Wochenende dennoch auf eine ziemlich gute Ausbeute und von daher war das ok so.

Dennoch kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die letzten zwei Jahre die Thermik häufiger ziemlich ruppig ist als es früher der Fall war. Könnte tatsächlich an der Klimaerwärmung liegen und daran, dass die Böden metertief ausgetrocknet sind und sich die Thermik deshalb großflächiger und härter löst.

Kurzschlepps die Zweite

Nachdem das Testival in Asslar aufgrund der Wetterprognosen abgesagt wurde (gerade wegen den Aussichten für Samstag), war ich für heute eigentlich nicht auf Fliegen eingestellt. Zumal eine Familienveranstaltung am Vormittag es sowieso zu spät für ein Schleppen in Singhofen gemacht hätte, was auch erstmal angesetzt war. und dann doch abgesagt wurde.

Aber die Schleppgemeinschaft Rheinhessen bildet diese Jahr einen weiteren Windenfahrer aus und der braucht noch Schlepps für den Schein. Trotz der etwas unsicheren Aussichten sollte es um 11:00 Uhr da losgehen. Es gab vor einigen Wochen schon einmal eine Session mit solchen Kurzschlepps, um möglichst viele Flüge durchzuziehen. Man wird dabei auf vielleicht 100 – 150 Meter hochgezogen und klinkt dann schon aus. Und da Flonheim für mich noch recht gut und fix nach der Familienfeier zu erreichen war und mit 5 angemeldeten Fliegern gerade mal die Minimalanzahl erreicht war, habe ich angeboten so zwischen 12:00 und 12:30 Uhr zum Helfen und vielleicht 1 oder 2 Starts nachzukommen. Man braucht bei so einer Sache einen Fahrer des Schleppfahrzeugs, den Windenfahrerausbilder und den auszubildenden Windenfahrer sowie einen Startleiter. Und dann halt noch den Piloten. Macht 5 Leute und wenn dann immer eine Person zum Ersatz da ist, ist das natürlich gut.

Nur als ich an der Schleppstrecke ankam, waren da nur die drei Windenfahrer – kein Pilot und kein Startleiter. Denn zwei angemeldete Flieger waren nicht da. Und so wurde ich ungeplant zum erstmal einzigen Pilot, der direkt hintereinander 5 Flüge durchgezogen hat. Die ersten beiden sogar in Personalunion mit dem Startleiter, denn wie gesagt hat dafür eine Person gefehlt. Das geht halbwegs, wenn man gute Bedingungen hat, mit Vorsicht vorgeht und etwas Erfahrung ein Funkgerät mit Adapter hat. Nur so ganz koscher ist das nicht und nach dem 2. Flug wurden die Bedingungen auch vom Wind recht stark. Glücklicherweise kam aber ein Pilot ohne Windenschein zum Zuschauen und der hat dann bei meinen drei weiteren Flügen den Startleiter gemacht.

Wobei die Flüge an sich von den Bedingungen ok waren. Zwar hatte ich bei Flug 2 einen kleinen Ast aus Stroh im Gebälk und der Schirm hat deshalb etwas Seitendrall bekommen, aber das war unkritisch. Etwas knackiger war Flug 5, denn in dem Moment, wo ich den Schirm hochgezogen habe, hat eine seitliche Böe reingehauen, dass es mich fast auf die Bretzel gehauen hat. Aber nur fast und mit etwas Hin- und Hergeschwinge bin ich noch gut in die Luft gekommen.

Im Anschluss hat der Windenfahrer, der bei mir Fahrer war, die Pilotenrolle und ich die Fahrerrolle übernommen. Mit ihm hat der „Windenfahrerazubi“ noch 6 weitere Starts auf sein Konto bekommen. Als ich dann wieder tauschen wollte, hat sich ein paar Km weg verdammt schnell eine Gewitterzelle gebildet, dass wir erst unterbrochen und letztendlich gegen 16:00 Uhr abgebrochen haben. Die Gewitterzelle ist letztendlich vorbeigezogen und auch zusammengebrochen, aber das schien und sicherer. Überhaupt – in den niedrigen Höhen war es heute bei vom Wind zwar stark aber ok. Nur weiter oben muss die Post doch ganz gut abgegangen sein. Und wir hatten wohl ziemlich mit dem Ort Glück, denn was ich in meiner WhatApp-Gruppe vom Hang in MF lese, waren dort die Bedingungen zu heftig, um am Hang zu sicher zu soaren. Von daher etwas riskiert heute – nicht vom Fliegen, aber überhaupt anzufangen – und eben Glück gehabt.

Winde oder Hang? Beides!

Aber beides irgendwie suboptimal heute. Es war Schleppen in Singhofen angesetzt und ich hatte mich sehr frühzeitig dafür gemeldet. Denn die Prognosen sahen stabil und gar nicht schlecht aus. Aber da der Wind gar nicht so schwach werden und aus Nord kommen sollte, bin ich schon mit einem Plan B – den Hang in MF – heute dahin gefahren. Wobei mir es eigentlich sowieso lieber gewesen wäre, meinen Schirm erst einmal am Hang zu testen. Denn ich hatte einen Teil meiner rechten A-Leine und zwei Teile der Bremsleine – jeweils in der mittleren Galerieebene – tauschen müssen, da deren Ummantelung defekt war.

Obwohl ich sicher war, dass ich dabei sorgfältig gearbeitet hatte, war mir nicht ganz wohl. Das war das 1x, dass ich das selbst gemacht hatte. Bei der A-Leine war auch alles ok, aber bei den Bremsleinen war ich zu blöd und habe sie einmal vor der D-Leine durchgezogen. Dafür nicht richtig durch die Umlenkrolle. Was zwar wie gesagt von Dummheit zeugt, aber nicht kritisch ist, denn der Schirm bleibt ja uneingeschränkt lenkbar. Trotzdem ärgert mich dieser Fauxpas.

Irgendwie war aber auch sonst heute der Wurm drin. Mein Flug an der Winde war ganz ok, aber schon da kam der Wind quer zur Bahn. Davor stand der Wind richtig gut an (wie angekündigt), aber mehr oder weniger mit meinem Flug kam der Wind aus West und so richtig wollte er nicht mehr auf die Bahn drehen.

Und als ich dann zu meinem zweiten Flug am Start stand und das Seil angezogen werden sollte, wollte die Bremse bei der Winde nicht mehr rein. Nachdem das Problem nach einer guten Stunde nicht gelöst war, habe ich dann Option B gezogen und bin an den Hang in MF. Nur ging es auch schon auf dem Weg dahin nicht so gut weiter – mehrere Streckensperrungen mit Umwegen und es hat sich gezogen, bis ich am Hang war.

Und dort kam der Wind zuweit aus Ost. Unglaublich – nur ein paar Kilometer auseinander und aus zuviel West wird zuviel Ost. Eigentlich vollkommen unlogisch, denn Hang und Schleppstrecke haben die gleiche Ausrichtung. Zudem war der Wind schwächer als erwartet und thermisch ging durch die Wolken und den Regen der letzten Tage nichts – ganz im Gegensatz zu den letzten Wochen.

Dennoch gingen zumindest ein paar Flüge von oben und ein bisschen spielen auf der unteren Wiese. Dabei konnte ich wenigstens den Schirm in Ruhe testen. Nach der Korrektur der Bremse ist wieder alles im Lot und der Tausch des einen Teils der A-Leine beeinflusst in keiner Weise das Flugverhalten. Zumindest ist das eine positive Sache an dem Tag gewesen.

Schuss, Treffer und vorbei

Nach dem heutigen Flugtag bin ich doch etwas frustriert. Ich musste am Abend nach Hofheim und Eppstein und davor in den Baumarkt. Da ich flugtechnisch vorher zum MFK wollte, bin ich den Baumarkt in Idstein und von da aus weiter an den Hang. Gegen 15:30 Uhr war ich als erster Flieger da. Unterwegs sah es sehr schwachwindig aus, aber die bisherigen Erfahrungen bei so hohen Temperaturen (gerade in 2018 als auch diesem Jahr) haben ja gezeigt, dass es dennoch turbulent und kräftig am Hang werden kann. Dazu gibt es auch unter dem Link einen sehr interessanten Hintergrundbeitrag.

Und dass es derzeit sehr turbulent ist, zeigt die Baumlandung von Dienstag in Nassau. Auch der Hang stand an dem Tag zur Diskussion, wobei ich keine Zeit hatte und die meisten aus unserer Szene sich auch da für den MFK entschieden hatten, denn der Hang verträgt deutlich mehr Wind als wohl das Gelände in Nassau.

Als ich vom Parkplatz zum Hang vorgelaufen bin, schien mir die Richtung perfekt und die Stärke moderat. Daher zügig ausgepackt und gleich einen ersten Testflug gemacht. Der hat mich zum Revidieren meines ersten Eindrucks gebracht.

Denn es hat wie Bolle getragen. Allerdings war es eben auch böig und thermisch ziemlich aktiv und ich habe gemacht, dass ich erstmal runter kam. Da ich bis dahin eben auch noch alleine am Hang war, habe ich nach der Landung erstmal nur noch etwas auf der unteren Wiese gespielt.

Als ich wieder hoch zum Start gegangen bin, kam der nächste Flieger. Dessen erster Startversuch endete mit einer Landung in den Schwarzdornen, wobei sein Schirm glücklicherweise oben auf den Hecken lag und wir ihn einfach wieder frei bekommen haben.
Mein folgender Startversuch hat aber ebenso mit einem Startabbruch geendet, wobei bei mir der Grund war, dass ich mich in meinen Beschleuniger eingefädelt hatte und gestolpert bin. Allerdings kam ich sauber noch auf den Zwischenweg und konnte den Schirm weitgehend „dornenfrei“ ablegen.

Aber irgendwie hat es bei dieser Aktion meine rechte äußere A-Leine zerfranzt. Zumindest vermute ich den Zusammenhang mit der Geschichte, denn vorher war mir nichts aufgefallen und auch auf den Bildern vom ersten Flug sieht man keine Probleme. Der Leinenkern sah zwar ok aus, aber die Ummantelung war auf mindestens 20 cm weg. Mit so einer Leine wollte ich nicht mehr fliegen und eine Reparatur am Hang ist auch nicht wirklich ideal (vor allen Dingen, weil die Länge ja exakt sein muss). Deshalb habe ich den Flugtag abgebrochen und das war eben frustrierend, weil mitterweile doch einige Flieger da waren und es neben der tollen Sonne auch gar nicht so schlecht mit dem Wind aussah. Aber „Safety First“ – was gleichzeitig ein Wortspiel darstellt, denn ich musste am Abend sowieso noch zur Probe meiner Band und die heisst ja Safety First. Schon von daher hatte ich heute kein Open End eingeplant und im Grunde nur 1,5 Stunden „verloren“. Und wenn die Leine aus irgendeinem Grund einen Schlag weg hatte, war es vielleicht sogar besser, dass ich das unter diesen harmlosen Umständen bemerkt habe.
Zuhause habe ich dann am Donnerstagabend den Schirm ausgepackt und mal genau geschaut, was da wirklich kaputt ist. Und obwohl es auf dem ersten Blick und dem Bild krass aussieht, weil die Ummantelung eben auf gut 20 – 30 cm weg ist – die Leine an sich hatte wohl wirklich nichts abbekommen bzw. war zumindest noch im Kern intakt. Ich habe sie nachgemessen und mit dem Zwilling auf der linken Seite verglichen. Beide exakt 197 cm. Aber mit der Leine will ich definitiv nicht mehr fliegen und ich habe sie mit einer alten A-Leine getauscht, die aber sowohl etwas dicker als auch länger war und deshalb gekürzt werden und an einem Ende mit einem Fischerknoten verbunden werden musste. Die Länge ist aber bis auf wenige Millimeter korrekt. Trotzdem werde ich so schnell wie möglich eine orginale Leine wieder einbauen (schon bestellt) und vermutlich nicht mit der Konstruktion fliegen. Am Wochenende ist zwar Schleppen angesetzt, aber ich sehe in einigen Prognosen Windböen am Samstagmittag bis 47 km/h aus W und am Sonntag auch – nur aus NW.  Mo/Di bin ich beruflich in Köln und von daher wäre kommender Mi meine nächste Flugmöglichkeit und bis dahin ist die neue Leine sicher da. Die Aktion war letztendlich aber eine ganz gute Übung für den Notfall (wenn man irgendwo noch fliegen muss und dazu einen Leinenschaden zu reparieren hat) unter „Laborbedingungen“ und überhaupt habe ich auf dem Weg zwei angedätschte Bremsleinen endlich mal getauscht, deren neue Vertreter ich schon seit Monaten mit mir rumschleppe.

Hot & Nice

Gestern schon war Nordwind angesagt, aber es sollte der heißeste Tag des bisherigen Jahres werden. Da wollte ich nicht unbedingt am Hang in der prallen Sonne sein. Gut 39 Grad im Schatten ist definitiv zuviel, um mit der Ausrüstung immer wieder den Hang hochzulaufen.

Auch heute sollte es über 30 Grad werden, aber die 7 Grad weniger können entscheidend sein, ob man einen Hitzschlag bekommt oder nicht. Dennoch – ich habe über den Flugtag (von 15:30 Uhr bis 21:00 Uhr) am Hang 3 Liter Wasser getrunken und musste nicht pinkeln. Alles rausgeschwitzt. Obwohl der Wind ganz gut gekühlt hat – ansonsten wäre es auch nicht auszuhalten gewesen.

Überhaupt war der Wind heute teils ziemlich kräftig. Die Sonne hat die thermischen Verhältnisse gewaltig angekurbelt, aber der Wind hat die Bärte auch wieder verblasen. Es ging also nicht richtig hoch, aber man konnte auf dem gesamten Hang die ganze Zeit fliegen.

Am Anfang war es noch recht bockig, aber je weiter der Abend fortgeschritten ist, wurde es umso laminarer. Zwar immer noch sehr kräftig vom Wind, aber schön und ruhig zu fliegen.

Ich habe heute mal mit ein paar anderen Befestigungspositionen für die GoPro experimentiert, um andere Perspektiven zu bekommen, denn die Bilder und Videos wiederholen sich über die Jahre einfach immer wieder. Aber so richtig zufrieden bin ich mit den Resultaten nicht. Naja – das ist ja auch nur Nebensache. Nur gehen mir im Moment an meiner Ausrüstung ständig Dinge kaputt. Das Band für die GoPro ist heute abgegangen, mein Beinstrecker ebenso und eine der Sicherungen für die Brummelhaken des Beschleunigers hat sich aufgelöst.

Alles Kleinigkeiten, aber irgendwie ist immer was zu basteln im Moment.
21:00 Uhr bin ich vom Hang weg und eigentlich hätte ich heute aus gesundheitlichen Gründen mich gar nicht auspowern dürfen. Aber es waren einfach zu nette Flugbedingungen als dass man die hätte ungenutzt lassen dürfen.

Für den Flug hat es sich heute gelohnt

Nachdem ich das letzte Wochenende nicht geflogen bin und heute erst einmal 2,5 Stunden auf dem Zahnarztstuhl verbracht hatte, wobei die Spritze auch nicht richtig gewirkt hat, habe ich mir die Belohnung am Hang echt verdient. Ich war beim Zahnarzt sowieso schon in Eppstein und da moderater SO angekündigt war, bin ich nach der Tortur weiter nach Eschbach. Gegen 12:00 Uhr war ich am Hang und da ging es so langsam los mit flugfertigen Bedingungen.

Zwar konnte ich wie meist den leichteren Kollegen erstmal nicht folgen, aber in einer guten Phase habe ich es dann heute doch auch mal wieder geschafft gut über die Bäume zu gehen und richtig schön vor der Kante bis raus ins Feld zu fliegen. Der Flug alleine hat den Tag schon gerettet.

Leider hatte ich danach kein richtiges Glück mehr. Zwar ging es noch einige Male hin-und-her an der Kante, aber das kam nicht mehr an mein Tageshighlight heran. Und des war heute so heiß am Hang, dass ich echt Kreislaufprobleme bekommen habe.

Und wieder Singhofen

Im Moment pendeln meine Flugtage zwischen Schleppen in Flonheim/Wallertheim und Schleppen Singhofen. Mir fehlt echt das Fliegen am Hang, aber das Fliegen an der Winde hat natürlich auch einige Vorteile. Insbesondere geht es höher hinaus als bei mir üblicherweise am Hang. Und man spart die Kraxelei den Hang hoch.

Ich war heute wieder beim ersten Doppel des Flugtages dabei und schon der erste Flug hat gezeigt, dass es heute gut tragen wird. Ein Kollege hatte sogar angekündigt ein Dreieck fliegen zu wollen und vielleicht sogar bis Koblenz zu fliegen. Das Ziel ist dann aber ganz klar verfehlt worden. So gut wurde es auch nicht.

Denn obwohl der Wind die meiste Zeit gut auf der Bahn stand (und wie fast immer 90 Grad gegenüber den Vorhersagen der meisten Wetterdienste gedreht), machten Schlieren einer breitflächigen und zuverlässigen Thermik den Garaus. Was heute auch etwas lästig war – an der Winde war der Wurm drin. Wir hatten immer wieder technische Probleme und damit längere Wartezeiten (leider auch wohl in der besten Phase des Tages). Da aber nur 7 oder 8 Flieger da waren, kamen dennoch alle ausreichend oft in die Luft.

Beim Start ging es wie im Aufzug nach oben (ohne sehr ruppig zu sein) und die Ausklinkhöhen waren durch die Bank gut. Ich hatte heute mit die besten Ausklinkhöhen an der Stecke ever, denke ich. Obwohl die Schleppstrecke sogar noch ein paar Meter länger hätte sein können – aber durch die Bodenwellen wollten wir Sichtkontakt zwischen Winde und Start.

In der Luft hat es dann zwar auch gut getragen und man konnte sich bei eigentlich den meisten Flügen halten und zumindest mit Nullschiebern eindrehen. Aber immer nur ein paar Minuten und dann sind die Bärte verweht worden. Ganz aufdehen und wegfliegen war für keinen Flieger heute drin.

Dennoch waren meine 4 Flüge heute alle von der besseren Sorte. Und ich bin mächtig stolz 🙂 ob meines letzten Flugs.
Ich habe schon beim Kreisen gesehen, dass Sunny am Start/Landeplatz einen Icarosack zusammengefaltet und ausgelegt hatte.

Das war klar die Aufforderung ein Ziellanden zu versuchen. Und was soll ich sagen – ich bin genau in der Mitte von der Tüte von vielleicht 50×50 Cm gelandet :-). Das zeigt mal wieder, dass man mit dem Gleitschirm auf einem Handtuch landen kann (wenn denn nicht unerwartete Böen die Landeeinteilung über den Haufen werfen).

Heiße Hüpfer

Heute war die Entscheidung einfach, wo ich fliegen gehen sollte. Zwar waren gefühlt über das verlängerte Wochenende fast alle anderen Flieger in den Alpen und/oder irgendwelchen Testivals, aber das kam bei mir sowohl aus geschäftlichen als auch privaten Gründen nicht infrage. Aber da bei der Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen Schleppen angesagt war, gab es eine gute Option in die Luft zu kommen.

Leider zeitlich eingeschränkt, denn mit einem Weingut im familiäre
Umfeld, dass an dem Wochenende den Weinausschank am Rhein-Ufer in Mainz stemmen muss, kann man sich nicht so deutlich gegen ein Einspannen aussprechen – letztendlich hängt man mit drin. So mussste ich erst beim Aufbau helfen und konnte deshalb erst um 11:30 Uhr am Startplatz sein.
Und dann kam am frühen Nachmittag ein Anruf von wegen „Land-unter“ und ich sollte zum Helfen kommen. Also war auch schon um 15:00 Uhr wieder Schluss.

Dazwischen gab es neben Startleitertägigkeiten und dem Fahren des Schleppautos 2 Flüge, die nicht schlecht, aber auch nicht der Burner waren. Es war heute überhaupt bullenheiß und da der Temperaturunterschied zur Höhe gering ausgefallen war, war es auch gar nicht so thermisch wie erwartet. Wobei ein paar andere Flieger ziemlich gute Flüge erwischt habe, aber es ab auch noch mauere Flüge wie meine.
Dazu ein paar Startabbrüche, was die Sache heute etwas zäh gemacht hat.

Ich wäre gerne heute länger geblieben und hätte noch ein oder zwei Flüge gemacht, aber aus besagten Gründen ging es halt nicht. Aber besser als gar nicht in der Luft gewesen.