Erst für mich zu bockig, aber dann genial

Ich war heute lange unentschieden, ob ich an den Hang in MF gehen sollte. Die Richtung sah im Vorfeld gut aus, aber einige Prognosen haben Böen bis 40 km/h vorhergesagt. Und nach meinen Erfahrungen der letzten Zeit wird es bei den Prognosen am Hang auch heftig. Nach längerer Diskussion in WhatsApp kamen dann die ersten Statusmeldungen vom Hang und die haben mich überzeugt, meine Videoaufnahmen zu unterbrechen und es zu riskieren. Da ich im Moment für LinkedIn Learning in meinem Zweitbüro (Corona-bedingt) in Eppstein Schulungsvideos aufzeichne, war ich ja sowieso schon auf der halben Strecke.

Und da ich darauf spekuliert habe, dass die Bedingungen am Abend ruhiger werden, bin ich so an den Hang gefahren, dass ich etwa 16:30 Uhr da war. Nur vom Parkplatz aus war schon zu sehen, dass es wirklich heftig am Hang war. Ein Schirm stand total hoch über dem Hang und zwei Leute waren sogar weggeflogen, wie ich dann erfahren habe. Es waren wirklich sehr sportliche Bedingungen und teils richtig bockig. Ich bin erst einmal nur ganz vorsichtig ganz unten auf der Wiese rumgehüpft.

Aber glücklicher Weise wurden die Bedingungen so gegen 18:00 Uhr wirklich etwas ruhiger. Zwar immer noch starkwindig und thermisch, aber die Böcke gingen so langsam zurück. Gegen 18:30 Uhr sind die Bedingungen dann auf „genial“ gekippt. Darauf hatte ich gehofft und dieses Mal wurden die Hoffnungen voll erfüllt. Man konnte überall am Hang starten und es hat überall getragen. Es war nicht notwendig von oben zu starten, denn auch von der unteren Wiese konnte man Höhe machen.

Einmal bin ich zwar von oben gestartet, aber es war ob des starken und etwas seitlichen Winds absolut diffiziel, da oben wegzukommen. Soweit ich es mitbekommen habe, ist auch kein anderer Flieger heute (erfolgreich – ein paar Abbrüche gab es) von oben weggekommen.

Aber wie gesagt – es musste auch nicht sein, weil man wirklich überall starten konnte. Als ich um 20:00 Uhr eingepackt habe, konnte man immer noch fliegen – auch wir wenn mittlerweile nur noch drei Piloten am Hang waren. Die Abendsession von 18:30 Uhr – 20:00 Uhr war auf jeden Fall mein diesjähiges Fliegerhighlight bisher.

Dreieinhalb

Das war heute gar kein schlechter Flugtag in Singhofen. Angekündigt war 100% Bewölkung und schwacher Wind, aber vor Ort kam immer wieder die Sonne durch und es ging thermisch teils recht anspruchsvoll. Von ziemlich langen und hohen Flügen bis zu reinen Abgleitern war heute alles dabei. Nur leider hat die Grundwindrichtung mehrfach gewechselt und wir musste gleich 2x die Winde umstellen.

Als ich ankam, war gerade die Diskussion im Gange, wo die Winde aufgebaut werden sollte. Der Wind kam schwach, aber komplett quer. Als die Entscheidung gefallen war und wir uns fertig gemacht hatten, ist der Wind komplett auf Rückenwind gedreht. Ich habe dennoch den Flugtag eröffnet und nach einem Startabbruch kam ich trotz Rückenwind in die Luft. Nur leider hatte ich einen Überwurf mit dem verbleibenden Seil und nach gut der halben Schleppstrecke wurde der Schlepp abgebrochen. Den Versuch kann ich also irgendwie nur als halben Flug werten.

Wir haben dann die Winde umgestellt und im ersten Paar von der Seite habe ich dann gleich auch meinen zweiten Flug gemacht. Der war kein Burner, aber ganz ok. Danach bin ich erstmal längere Zeit zum Startleiter mutiert. Und leider ging es heute ziemlich zäh mit der Schleppfrequenz. Obwohl Seile da waren, waren die Piloten oft nicht fertig. Dann kamen noch ein paar Probleme mit den Seilen bzw. der Winde dazu und letztendlich mussten wir wegen gedrehtem Wind die Winde wieder umstellen.

Von daher hat es geraume Zeit bis zu meinem dritten Flug gedauert und der war dann auch nur ein verlängerter Abgleiter.

Aber der vierte Versuch hatte es dann in sich. Nicht wirklich lang, aber ziemlich thermisch und recht hoch. Dazu bekam ich im Landeanflug auch noch eine ziemliche Böe auf er linken Flügelseite ab, die mich gewaltig ins Pendeln gebracht hat. In einer anderen Höhe hätte das böse ausgehen können, aber so konnte ich die Geschichte noch gut abfangen.

Alles in allem war mein 3. Schlepptag in 2020 aber der bisher schönste Schlepptag. Hat mal wieder Spaß gemacht.

Ablösung

Im Prinzip war heute sowohl in Singhofen als auch Wallertheim Schleppen angesetzt, aber es haben sich bei beiden Veranstaltungen so gut wie keine Flieger angemeldet. Ich hatte mich auch für den Hang entschieden und selbst mit meiner Anmeldung wäre in beiden Fällen die Mindestbesetzung noch lange nicht erreicht gewesen. An mir lag es also nicht und ich wollte wie gesagt heute auch lieber an den Hang.

So kurz nach 12:30 Uhr war ich am MFK.Die Prognosen haben fast alle schwachen N – NW vorgesagt und auch die Windräder auf der Fahrt zum Hang sind nur in Zeitlupe gelaufen. Nur Ventusky hatte sogar recht sportliche Bedingungen vorhergesagt – und absolut Recht behalten.

Es war teils ziemlich böig mit knackigen Ablösungen. Zwar so gut wie kein Grundwind, aber die Ablösungen haben teils wirklich heftig durchgezogen. Und dementsprechend war auch keine konstante Windrichtung vorhanden. Von West bis NO hat es immer wieder gewechselt. War daher recht anspruchsvoll zum Fliegen und ich bin auch nicht groß über einige Hüpfer rausgekommen. Irgendwie scheinen die Tage mit kräftigen Bedingungen über die letzten Jahre immer mehr zu werden. Ich habe das Gefühl, dass der Klimawandel die Fliegerei immer schwieriger macht. Zumindest kann ich mich nicht entsinnen, dass es zu meiner Anfangszeit so oft knackige Bedingungen gab wie die letzten 2 – 3 Jahre. Aber vielleicht täusche ich mich ja auch …

 

 

Winde 2020 – second shot

Heute kamen die nächsten zwei Windenflüge 2020 dazu. Mühsam ernährt sich das Eichhorn. Zumal es wegen diesem Schleppwochenende ein ziemliches Hin- und Her gab und auch noch gibt. Für Samstag war von meinem Verein ursprünglich in Singhofen Schleppen für einen Windenkurs angesetzt – aber Freiflieger konnten dazu kommen. Für Sonntag sollten dann nur Freiflieger geschleppt werden. Ich habe mich für Samstag angemeldet, weil parallel die Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen auch beide Tage angeboten, dann aber den Samstag aus organisatorischen Gründen gestrichen hat. Und da will ich auch mal wieder hin.

Mein Plan für das Wochenende war damit, dass ich am Samstag zu meinem Verein nach Singhofen und am Sonntag nach Wallertheim gehe, wenn denn das Wetter passt. Aber die Sache hat sich dann doch geändert. Denn der Windenkurs wurde von Samstag auf Sonntag umgelegt. Samstag also nur Freiflieger mit der Begründung, dass die Bedingungen für Flugschüler am Samstag zu schlecht, dafür am Sonntag besser würden. Freiflieger würden den Samstag aber fliegen können. Das habe ich aus den Prognosen nicht gelesen, aber es hat gestimmt.

Der Wind in Singhofen kam heute komplett quer zu Bahn. Ich habe gegen 10:30 Uhr den Flugtag eröffnet und es ging zu der Zeit trotzdem recht bequem am Seil zu fliegen. Auch mein zweiter Flug war noch ok, aber der Querwind hat dann zugenommen. Ich bin nach dem zweiten Flug nicht mehr gestartet und auch die anderen Flieger – bis auf einen – entweder gar nicht oder auch nur 2x. So gegen 13:00 Uhr haben wir abgebrochen, denn einmal kamen schwarze Wolken auf uns zu und ob des Querwindes war die Begeisterung gering. Bei nur 5 Fliegern hatten die Windenfahrer dann ein Ende angeregt.

Als ich wieder zuhause war, sind bei mir im Hof auch heftige Böen durchgezogen (obwohl komplett geschützt) und auf Facebook habe ich mitbekommen, dass das Schleppen in Dauborn wegen zu heftiger Böen kurz nach unserem Schleppende auch abgebrochen wurde – und da hat der Wind direkt auf der Bahn gestanden.

Morgen werde ich wohl nicht nach Wallertheim gehen, denn mittlerweile sieht es für Montag gut für den Hang aus. 3 Tage hintereinander zu Fliegen ist mir im Moment etwas zuviel. Und so ganz sicher bin ich mir nicht, ob nicht morgen auch wieder ziemlich Wind ansteht. Mal sehen …

Endlich die Schleppsaison 2020 begonnen

 

Heute war ich in Singhofen bei meinem Verein zum Schleppen. Es ist unfassbar, wie lange ich nicht mehr an der Winde geflogen bin. Am  10. Nov 2019  gab es meinen letzten Versuch, bei dem ich als Dummy in Singhofen in einer kombinierten Sache mit einer Flugschulung und Freifliegern getestet hatte, ob der Windenfahrer in dem Nebel den Piloten überhaupt sehen kann. Was damals bei einer Höhe von vielleicht 50 Metern nicht mehr der Fall war und mein Dummyflug als auch der gesamte Tag ob der Nebelsuppe abgebrochen wurde. Das war damals also mehr ein Hüpfer über vielleicht 300 Meter als ein Flug.

Ich muss also bis zum 24. Oktober 2019 und meinen einzigen Flugtag 2019 in Neu-Anspach zurückgehen. Damit sind das fast 8 Monate her – der Winterpause und vor allen dem Corona-Lockdown sei „Dank“. Zwar war ich zwischenzeitlich doch noch einige Male am Hang (vor allen Dingen vor dem Corona-Lockdown), aber dennoch habe ich 2020 Flugpausen wie noch nie in meiner Fliegerzeit.

Dabei hätte ich vor zwei Wochen als auch vor allen Dingen gestern schon in Wallertheim bei der Schleppgemeinschaft Rheinhessen fliegen können, aber die Bedingungen schienen mir im Vorfeld zu heftig. Und auf den Messstationen in der Nähe habe ich dann auch Böen bis zu 39 km/h gesehen. Das war mir zum Wiedereinstieg am Seil definitiv zu viel. Also durchaus eine gute Entscheidung gewesen, bis heute mit dem Wiederbeginn zu warten.

Da heute aber auch für Nachmittag labile Luft bis hin zu Unwettern
vorausgesagt waren, habe ich auf einen frühen Beginn hingewirkt. 9:00 Uhr war ich auf dem Flugplatz und nachdem die Winde in Richtung Nordwind gestellt wurde, habe ich gleich ausgelegt. Dummerweise hat der Wind aber gedreht und als ich startbereit war, sollte die Winde gedreht werden. Ich habe dennoch mit Rückenwind dem Flug mitgenommen und konnte im 2. Versuch mit viel Laufen die Geschichte sogar in die Luft bekommen. Dann ging es und ich habe damit den ersten „offiziellen“ Schlepp der GFT dieses Jahr gemacht (davor waren nur Schulungsflüge). Aber Drehen der Winde war definitiv sinnvoll und nachdem das zweite Seil eingeholt war, haben wir den restlichen Tag Richtung Süden geschleppt.

Ich habe noch zwei weitere Flüge gemacht, die gar nicht schlecht, wenngleich recht ruhig waren. Aber zum Einfliegen perfekt und jetzt sollte ich sowohl am Hang als auch der Winde wieder justiert sein. Dennoch – das Jahr 2020 wird kein erfolgreiches Flugjahr. Wenn ich sonst im Jahr mindestens 30 Schlepps und manchmal sogar an die 50 Flüge an der Winde hinbekommen habe – das wird dieses Jahr kaum machbar sein. Dafür ist zu viel Zeit im Corona-Lockdown vergangen.

Aber der Tag war zum Einstieg wie gesagt gut. Auch wenn es bedeckt war und sogar hin und wieder leicht geregnet hat. Aber die Bedingungen waren besser als die Unwetterwarnungen erwarten ließen.

Kurzsession

Nachdem ich gestern gekniffen habe, bin ich heute an dem MFK. Gestern hatte der große Kopf Böen mit 37 Km/h gemeldet und auch am Hang sollte es bis 20:00 Uhr immer wieder Böen in der Stärke geben. Das war mir zu viel, wenngleich ich später gesehen habe, dass ein paar Flieger nach 18:00 Uhr ziemlich gut geflogen sind. Aber so hart brauche ich es nicht. Heute war es moderater angekündigt – auch wenn die Diskussion in WhatsApp Überentwicklung und zuviel Ost ins Spiel gebracht haben.

Ich musste sowieso nach Eppstein was schaffen und wollte danach dann an den Hang. Aber direkt vor Eppstein war die B455 voll gesperrt. Also umgedreht und erst weiter an den Hang. War eine gute Entscheidung, denn es gab ganz gute Bedingungen zum Handlen und auch für kleinere Flüge. Zwar mit etwas zu viel West (!) drin, aber damit konnte man umgehen. Wir waren erst nur zu 2., aber nach und nach kamen noch ein paar mehr Flieger, während der Wind dann in der Tat auf NO gedreht und auch nachgelassen hat. Gegen 16:00 Uhr bin ich weg, um meine Arbeit nachzuholen und ich denke, dass die Bedingungen danach auch eher mauer wurden.

Endlich raus dem elenden Corona-Lockdown

Wir haben Mitte Mai und am 7. Februar war ich das letzte Mal in der Luft. Nicht einmal eine Geschäftsreise mit dem Flieger hat Airtime verschafft, da alle Videoaufnahmen, die sonst in Graz laufen, wegen Corona auf remote umgestellt wurde.. Über 4 Monate gegrounded – und fast die gesamte Zeit wegen dem elenden Corona-Lock-out. Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich in meiner gesamten „Fliegerkarriere“ schon einmal so eine lange Auszeit hatte.

Aber endlich sind die Beschränkungen etwas gelockert und man darf wieder fliegen. Zwar ist Schleppbetrieb noch immer fast unmöglich, aber an den Hang kann man wenigstens. Die letzten Tage gab es schon eine Möglichkeit in Reichenbach, aber da war mir die Anfahrt ob der vorhergesagten Bedingungen zu weit – trotz der ewig langen Pause. Aber heute waren gute Bedingungen angesagt für MFK, ich hatte Zeit und musste sowieso noch in Eppstein geschäftlich was erledigen (also schon den halben Weg deshalb zu fahren).

15:00 Uhr war ich am Hang und es wurde über den Nachmittag richtig, richtig voll. Vielleicht 20 Piloten. Die üblichen Verdächtigen, aber auch eine ganze Reihe an neuen Gesichtern. Aber das verläuft sich an dem Hang und in der Luft kommt man selten unter die Corona-Mindestabstandsgrenze von 1,5 Metern.  Man merkt auch an dem Andrang, wie  ausgehungert wir alle sind.

Der Wind war vor Ort recht schwach (ganz im Gegensatz zu den Anzeichen mit den Fahnen auf dem Hinweg) und kam unstetig aus NO – NW. Dazu haben die Ablösungen immer wieder ganz schöne Böen durchgejagt. Das war alles andere als perfekt und nicht so ganz ohne. Da die lange Pause meine Fliegerfähigkeiten eingerostet hat, wollte ich sowieso erst einmal mich wieder einfliegen und handlen. Das ist eine Sache für die untere Wiese. Die Masse der Flieger ist ebenso unten auf die Wiese gegangen und von da gestartet. Ich bin da bis ca 19:00 Uhr geblieben und bis dahin  nicht einmal von oben gestartet.

Ich habe mich definitiv am Anfang nicht mehr sicher gefühlt. Zumal die Böen einen auch von unten gut hochgebombt haben – 1x bin ich so Richtung Kopf ganz gut auf Höhe aufgestiegen. Solche Bedingungen sind nicht mein Ding – ich will kontrolliert in die Luft und nicht Böen die Entscheidung übergeben. Aber so gegen 19:00 Uhr wurde es ruhiger. Nicht schwächer vom Wind – im Gegenteil. Aber keine Böen mehr und dann bin ich auch wieder von oben gestartet.

Die Phase wurde dann sogar richtig super. Geniale Lichtverhältnisse, guter Wind und trotzdem safe. So liebe ich das.

Die letzten 1,5 Stunden waren dann wirklich toll. So macht mir das Fliegen einfach genialen Spaß. Davor war auch nicht in dem Sinn schlecht. Denn ich konnte wieder mit dem Schirm in Übung zu kommen. Alles in Allem hat der Abschluss aber daraus erst einen klasse Flugtag gemacht, der erst mit dem Sunset beendet wurde.

Wieder flugfähig

Rettung und Schirm sind wieder da. Also im Prinzip bin ich wieder flugbereit. Nur das Wetter passt nicht wirklich. Und mein Auftrag in Graz übernächste Woche wurde gerade wegen des Coronavirus gecancelt. Komme also auch nicht mit dem Jet die nächsten Tage in die Luft.

Check & Pack

Der Winter ist zwar abnormal warm, aber Wind und Regen sind dafür umso heftiger und häufiger. Da auch die nächsten 10 Tage laut Prognose nicht wirklich Flugwetter versprechen, habe ich die regelmäßigen und leider unumgänglichen Zwangsaktionen jetzt gestartet. M.a.W. eben gerade den Schirm zum Check und die Rettung  zum Packen geschickt. Das Packen hätte ich auch selbst machen können, aber an unseren Vereinterminen zum Rettungwerfen und -packen hatte ich dieses Jahr keine Zeit und hier habe ich keinen ausreichenden Platz. Also mache ich es mir bequem und lasse sie professionelle entlüften und packen. Und sollte es in den nächsten Tagen wider Erwarten besseres Wetter gibt, kann ich zumindest mit meiner alten Wildcat noch ein bisschen groundhandlen gehen.