Ostwind und Neugier

Zwar legt der Sommer an diesem Wochenende wieder ein rasantes Zwischenspiel mit viel Sonne und extrem hohen Temperaturen ein, aber es gibt auch beständigen Ostwind. Und das ist bei uns in der Gegend immer mau. Das geplante Schleppen in Singhofen heute wurde abgesagt, weil der Wind sowohl quer zur Bahn als auch vermutlich zu sportlich für die Winde gekommen wäre. Seit gestern abend aber fanden in der WhatsApp-Gruppe Dikussionen statt, was man denn heute machen könnte. Von Erlau im Odenwald bis zu verschiedenen Geländen bei Bad Kreuznach hin zur Rhön gab es Ideen. Nur das für mich erstmal interessanteste Gelände bei Bingen hat am Wochenende wegen permanenter Überfüllung (was mich allgemein abschreckt) keine Gästeregel und weit fahren wollte ich auch nicht.
Aber dann wurde ein Hang bei Bad Camberg vorgeschlagen. Mir war vollkommen unbekannt, dass man da fliegen kann. Auch sonst wusste kaum jemand darüber Bescheid und „offiziell“ ist der Hang sowieso nicht. Das hat mich neugierig gemacht und mir war klar, dass ich da heute mal hin wollte. Erstmal dachte ich an eine Motorradtour um nur zu schauen, aber nachdem um 10:00 Uhr Flieger sich mit dem Schirm dahin aufgemacht haben, habe ich das Auto genommen und dann natürlich den Schirm mitgenommen.

11:00 Uhr war ich am Hang – zusammen mit vier anderen Fliegern, wobei nur 3 noch einen Schirm dabei hatten. Aber die haben mich mal wieder als Dummy rausgedeutet, das Gelände zu testen. Also habe ich da ein paar kleinere Flüge gemacht und 1,5 Stunden rumgespielt, um den Hang kennenzulernen. Leider kam der Wind etwas zu sehr aus NO und wirklich halten konnte ich mich nicht. Aber wenn der Wind mit vielleicht 15 – 20 Km/h direkt aus Ost kommt vermute ich, dass man sich vor der Baumreihe direkt an der Abrisskante auch halten kann. Der Hang ist wirklich schön und hat Potenzial. Vor allen Dingen hatte ich niemals das Gefühl, dass der Hang bockig werden könnte. Er ist vom Golden Grund aus recht frei angeströmt und mir sind nirgends Hindernisse aufgefallen, an denen sich gefährliche Verwirbelungen bilden könnnen. Ich denke aber auch, dass der Wind nicht zu stark sein darf. Zumal nach hinten ganz dicht mit den Stromleitungen, der Autobahn, der ICC-Trasse, Windrädern und dann ganz viel Wald so ziemlich alles zur Verfügung steht, was der gut gelaunte Gleitschirmflieger ganz und gar nicht gebrauchen kann.

Gegen 13:00 Uhr ich heim, wobei ich gerne noch geblieben wäre und im Laufe des Nachmittags noch weitere Flieger an den Hang kamen. Aber mir macht seit letzter Woche eine Erklältung zu schaffen, dass mich bereits die 1,5 Stunden vollkommen geschlaucht hatten.

1 von 3 ist immerhin etwas

Am Samstag war mein Besuch am MFK ein Satz mit X. Nicht einmal den Schirm hochgezogen – so heftig waren die Bedingungen.

Am Sonntag habe ich lange gezweifelt, ob ich am späteren Nachmittag hinfahren sollte. Aber mich hat eine Erkältung ziemlich niedergehauen und ich war wegen ähnlicher Prognosen wie Samstag eher unsicher, ob etwas gehen könnte. Und ich habe einen Hammertag verpasst. Wobei die Bedingungen möglicherweise für mich sogar zu gut gewesen sind. Aber in jedem Fall habe ich was verpasst. Die Bilder und Videos des Tages sind der Hammer.

Am Montag musste ich Schulung halten in Oberursel, aber ich konnte so weg, dass ich um 17:00 Uhr am Hang sein konnte. Und das habe ich dann doch versucht – musste unbedingt sein nach den beiden Frusterlebnissen die Tage zuvor.

Im Vorfeld hieß es von wegen Bedingungen für Warmduscher und maximal ein bisschen spielen bzw. Abgleiter. In der Tat waren die Windverhältnisse auf dem Weg zum Hang sehr mau. Vor Ort kam mir aber gerade ein Flieger wieder entgegen auf dem Weg nach Hause. Die Bedingungen wären zu heftig! Wäre nur noch ein weiterer Flieger da und der hätte selbst das Groundhandlen eingestellt.

Ich habe dennoch ausgepackt und bin ziemlich unmittelbar von oben gestartet. Und es ging wie Bolle. Zwar starker Wind, aber in der Luft dennoch recht ruhig. Ich habe mich trotzdem nicht getraut die Sache auszufliegen, da der wartenden Flieger schon länger am Hang und durchaus erfahren war.

Aber nachdem in den folgenden Minuten immer mehr Flieger zum Hang kamen, bin ich wieder aus Dummy raus. Und auch der 2. Versuch war ziemlich gut. Mutigere Piloten hätten auch da mehr draus gemacht, aber mir hat vor allen Dingen ein anderer, besserer Pilot als Bezugspunkt gefehlt. Ich hasse es, wenn ich das Maß für die anderen Piloten am Hang sein soll. Das traue ich mir im Grunde immer noch nicht zu. Aber wie angeündigt hat der Wind im Laufe des Abends nachgelassen, wobei er angeblich sogar stärker als am Sonntag gewesen ist (was Piloten gemeint haben, die an beiden Tagen da waren). Bis 20:00 Uhr ging immer was und mit traumhafter Abendsonne hat der Flugabend für die beiden Tage zuvor entschädigt. Ich habe aber einen Preis für diesen Flugabend zahlen müssen – meine Erklältung hat sich massiv verschlechtert. Ich habe eine Stimme wie Joe Cocker und das ist in der Schulung nicht wirklich gut :-(.

Erster Totalausfall seit längerer Zeit :-(

Das war heute gar nichts. Ich bin gegen 13:00 Uhr am Hang in MFK gewesen, aber der Wind kam zu weit aus west und war vor allen Dingen auch ziemlich stark. Gerade die Böen waren heftig. Ich hatte es im Vorfeld befürchtet, mich aber dann durch unsere Diskussionen umentschieden und bin doch hin. Denn noch blöder als umsonst an den Hang zu fahren ist, wenn man Zeit hat und nicht fährt und es dann fliegen geht. Aber heute war es einfach nur Schrott. Nach über einer Stunde warten habe ich mal ausgepackt, um zumindest zu spielen. Aber ich habe nicht einmal den Schirm hochgezogen – es war einfach zu böig. Das war heute der erst Flop seit ziemlich langer Zeit.

15:00 Uhr sind alle anwesenden Flieger heim. Zumindest hatte ich nicht die ganze Strecke umsonst zurückgelegt, denn ich hatte vom Vormittag am Stand der TSG beim Bahnhofsfest in Eppstein geholfen und damit bereits die halbe Strecke sinnvoll genutzt.

Holprig

Normalerweise kann ich ganz gut freinehmen, wenn gute Flugbedingungen angesagt sind. Nur dann auf keinen Fall, wenn ich an so Tagen einen Schulungstermin angesetzt habe. Und das war diese Woche der Fall – zudem noch in Dortmund (Thema war XML) und deshalb habe ich am Mittwoch wohl einen der besten Tage des Jahres am MFK verpasst. Ich bin zwar  weit öfter bei solchen Gelegenheiten unter der Woche dabei als üblich, aber dieses Mal eben Pech gehabt.

Das Wochenende ist wegen Abi-Feiern meiner Kidds und 50igen Geburtstag in der Verwandtschaft auch verdammt eng. Aber den Schlepptag von meinem Verein in Singhofen wollte ich zumindest nicht ganz in den Wind schreiben – auch wenn mir klar war, dass es zeitlich eng wird und ich nur kurz hin konnte. Ich war daher schon direkt am Anfang um 10:00 Uhr auf dem Flugplatz in Singhofen. Mit der Hoffnung, dass ich mindestens 2 Flüge mache und wenn es gut geht vielleicht sogar 3 oder 4.

Es wurden letztendlich nur 2 Flüge, was an einem ziemlich hopligen Ablauf der Veranstaltung heute lag. Nicht zuletzt zählt dazu, dass ich mir bei meinem 2. Flug eine leichte Verletzung zugezogen habe, die man eher bei meinen typischen sonstigen Sportarten wie Steinstoßen, Gewichtwerfen, Hammerwerfen, Kugelstoßen oder Diskuswerfen erwarten könnte. Oder noch besser – beim Handball.

Aber nicht beim Gleitschirmfliegen. Ist aber so und nach der Sache habe ich keine Flüge mehr gemacht, weil ich meinen linken Arm nicht mehr belasten konnte oder wollte. Man stelle sich vor, dass ein Handballer voll einen Wurf durchzieht und ein Gegner greift in den Wurfarm – mein Gegner war der Schirm. Oder besser – eine Windböe.

Ich habe beim Start den Schirm über die Leinen hochgezogen und in dem Moment hat eine Böe den Schirm nach hinten gedrückt – mit meinem Arm dran.

Die Sache ist nicht wirklich schlimm und ich habe den Flug, der sogar gar
nicht schlecht dann war, auch normal durchgeflogen. Aber da mir gewisse
Bewegungen danach weh getan haben, habe ich in der Folge nur noch
Startleiter gespielt.

Aber zum hopligen Ablauf heute haben auch mehrere Startabbrüche der Fliegerkollegen, ein Seilriss, immer wieder kräftiger Seitenwind gehört. Ist nicht so richtig geflutscht und da ich wie gesagt das Wochenenden sehr knapp in der Zeit bin, bin ich gegen 14:00 Uhr dann heim.