One of the best :-)

Das war heute einer der besten Flugtage des Jahres für mich. Definitiv. Die Prognosen hatten zwar überwiegend Ost angesagt, aber ein paar kleine Chancen auf SO waren da. Nach meiner Einschätzung vor allen Dingen früher am Tag. Deshalb war ich schon kurz vor 11:00 Uhr am Hang. Und es ging sofort mit Fliegen. Ich habe dabei den Dummy des Tages gemacht.
Wir waren zu der Zeit nur zu 2. und es gab deshalb genug Platz zum Soaren. Auch als der 3. Flieger dazu kam, gab es damit natürlich immer noch keines der üblichen Gedränge am Hang. War für mich zu dem Zeitpunkt ganz wichtig, denn ich schaffe es mit meinem Gewicht an dem Hang  nur mühsam über die Bäume – wenn überhaupt. Aber die Bedingungen waren immerhin so, dass ich mich problemlos an der Kante vor den Bäumen halten konnte. Und da darf dann an der Kante nicht zuviel los sein, um das ausnutzen zu können. Zu der Zeit war es allerdings ziemlich diesig.

So gegen 12:15 Uhr sind die Bedingungen dann etwas schlechter geworden und wir haben schon geunkt, dass es nun vorbei wäre. Das war aber ein Irrtum, denn so eine halbe Stunde später wurde es erst richtig gut. Die Sonne kam etwas durch und dann ging es auch bei mir richtig über die Bäume. Ich bin heute den gesamten Hang ausgeflogen und fast bis hinter an die Straße. So weit hatte ich mich bisher noch nie getraut. Und ich hatte irgendwann sogar keine Lust mehr auf Fliegen. Sowas passiert mir verdammt selten – aber ich war heute soviel in der Luft, dass ich gegen 15:00 Uhr einfach genug hatte und trotz bester Bedingungen heim bin. Die anderen habe ich von der Straße aus noch im Pulk hoch über dem Hang stehen gesehen. Das war wirklich ein Highlight heute.


Von wegen goldener Oktober :-(

Dieses Jahr meint es nicht gut mit dem sogenannten Altweibersommer bzw. goldenen Oktober. Viel Nebel, wenig Wind, bereits erste Schneefälle bis in die Niederungen. Mehr November als Oktober.

Dementsprechend ging in dem Monat auch nur wenig mit dem Gleitschirm. Aber heute gab es mal wieder eine kleine Chance. Es war Südwind angekündigt und an einigen Stellen sollte auch die Sonne durchkommen. Da zwar zuerst SO angesagt war, aber bereits gegen die Mittagsstunde der Wind auf SW drehen sollte, bin ich nach Reichenbach. Gegen 11:45 Uhr war ich am Hang.

Allerdings war es ziemlich trübe vor Ort. Der Hochnebel ging einfach nicht weg. Aber der Wind stand halbwegs an. So gegen 12:45 Uhr sogar für eine gute Stunde richtig gut und an der Waldkante konnte ich halbwegs Höhe machen und mich etwas halten.

Gegen 14:00 Uhr war es dann aber wie abgeschnitten. Wind weg. Ich habe deshalb zuammengepackt. Auf der Webcam habe ich dann später gesehen, dass die anderen es teils weiter versucht haben. Aber so richtig gut sah das aus der Ferne nicht mehr aus. Das war heute wirklich kein Highlight, aber auch nicht schlecht. Es gab schon deutlich schlechtere Tage. Nur ist mein Schirm nass und hängt gerade zum Trocknen auf der Wäscheleine.


Schöner Schleppnachmittag bei der Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen

Heute waren wirklich für die Spätsaison Traumbedingungen. An so einem Tag muss man einfach in die Luft gehen. Sehr schöne Sonne, angenehm warm und recht wenig Wind aus südlichen Richtungen. Der Wind war mir etwas schwach für meine üblichen Hang-Locations wie Reichenbach, aber ich wollte heute sowieso mal wieder was anderes sehen. Ich bin dieses Jahr schon viel in der Luft gewesen, aber immer nur meine 5 – 6 Standardhänge und Flugplätze.

Auf der Wasserkuppe muss es richtig gut an den Südhängen gewesen sein. Ich muss auch unbedingt mal wieder auf die Waku, aber heute habe ich mich für das Schleppen in Wallertheim bei der Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen entschieden. Da wollte ich dieses Jahr auch unbedingt nochmal hin und dort geht die Schleppsaison so langsam dem Ende zu. Zudem dürfte es auf der Waku verdammt voll gewesen sein.

Also war ich pünktlich zum Treffen um 11:30 an der Autobahnbrücke zwischen Schimsheim und Wallertheim. Obwohl ich immer noch sehr gerne in meine alten Reviere im Taunus fahre, ist es nach Wallertheim mittlerweile für mich sogar die kürzeste Entfernung zu einem Fluggebiet überhaupt.

Vor Ort waren wir nur 6 Flieger und ein paar Zuschauer. 4 Gleitschirme und 2 Drachen. Darunter zwei Windenfahrer von der Schleppgemeinschaft und der Rest waren Gäste und die haben sich über den Nachmittag die übrigen Arbeiten geteilt. Ist super gelaufen. 6 Leute sind an so einem Tag bei der Sache eine perfekte Anzahl – genug Leute, um den reibungslosen Betrieb zu erlauben und man kommt immer sofort an den Start, wenn man Zeit und Lust hat.



Bei dem Schlepp in Wallertheim gibt es zwei richtig spannende Besonderheiten:

  1. Man fliegt im Bereich von einem Rattenschwanz an Windrädern und bei bestimmten Windrichtungen schleppt man direkt auf die Windräder zu (so wie heute)
  2. Der Schlepp erfolgt mit einer Abrollwinde, die auf der Anhängerkupplung von einem Auto montiert ist – nicht wie üblicher Weise mit einer stationären Winde. Das Auto fährt mit einer gewissen Geschwindigkeit einen Feldweg lang (bis unter das erste Windrad) und der Flieger hängt bis zum Ausklinken hinten an einem sich immer mehr ausrollendem Seil dran. Das ist einerseits eine sehr sanfte Art geschleppt zu werden, aber andererseits pulst das beim Schlepp gewaltig (da wird man fast seekrank ;-)).

Beides ist ziemlich abenteuerlich, wenn man das nicht gewohnt ist. Ich war aber die letzten Jahre schon 2x dort gewesen und wusste, was da auf mich zukommt. Dementsprechend habe ich mich heute auch nicht geweigert den Dummy zu machen. Trotzdem habe ich beim ersten Flug noch in recht großen Sicherheitsabstand vom Windrad ausgeklinkt, um mich an den Eindruck zu gewöhnen. Das sieht wirklich beeindruckend aus, wenn man dem Rotor näher und näher kommt. Beim letzten Flug habe ich mich dann aber auch wirklich bis Anschlag schleppen lassen und das Schleppauto hat direkt unter dem Windrad gehalten. Natürlich hängt das Schleppseil in einem Winkel nach hinten, aber man kommt den Dingern schon ziemlich nahe. Aber ich habe heute wieder live erlebt, dass die Windräder keine (!) Verwirbelungen auslösen (zumindest solange sie nicht zu schnell drehen und wenn die wirklich schnell drehen, bleibt die Tüte auf dem Boden).
Insgesamt war das heute ein richtig schöner Schleppnachmittag, bei dem ich drei schöne Flüge hingekommen habe. Der letzte war vor allen Dingen beim Ausklinken richtig hoch (geschätzt zwischen 400 – 500 Meter über Grund) und dementsprechend gar nicht so kurz. Nett auch – am Ende gab es von der Schleppgemeinschaft noch ein gekühltes Landebier spendiert. War sicher nicht das letzte Mal da.