Zwei-Hang-Test

Die Prognose versprach heute Sonne und moderaten bis guten Südwind. Ein Teil der Prognosen SO und das sah nach einer Sache für Eschbach aus, ein Teil mehr Süd und dann wäre Reichenbach perfekt gewesen.

Mein Plan war, zuerst nach Eschbach zu gehen, denn früh war noch ziemlich Osteinschlag zu erwarten. Wenn es da nichts taugt, wollte ich nach Reichenbach, was ja sowieso auf dem Rückweg liegt. Ich wollte die Gelegenheit auch nutzen, meine neue Action Cam beim Gleitschirmfliegen zu testen – mit dem MTB habe ich sie gestern schon ausprobiert.

Ich habe statt einer GoPro eine viel günstigere LAMAX W9.1 REAL 4K 60fps gekauft, die in einem Test bei einer großen Computerzeitschrift als auch anderen Tests ungewöhnlich gut für eine Cam um die 150 EUR bewertet wurde. Leider habe ich immer noch keine schnelle Micro-SD als Speichermedium und deshalb kann ich im Moment nur Videos in HD mit 30 fps aufnehmen – und natürlich Bilder. Aber die Videoqualität hat sich schon bei der MTB-Tour gestern als ziemlich gut gezeigt. Anyway – ich war gegen 11:30 Uhr in Eschbach am Hang und der Nebel hatte ich leider immer noch nicht verzogen. Eine graue, nasse Suppe und zudem eine komplett nasse Wiese habe ich vorgefunden.
Ich habe dennoch den Schirm ausgepackt und ein bisschen gespielt – ich wollte ja die Cam testen. Auch verschiedene Befestigungspositionen, denn ich bin nicht mehr so wirklich glücklich mit der Befestigung am Helm – die Gefahr, dass sich da Leinen des Schirms verfangen, ist einfach verdammt groß. Aber die Befestigungspunkte, die ich alternativ ausprobiert habe, haben mich nicht überzeugt. Am Helm ist einfach besser. Da werde ich aber die nächste Zeit noch was finden, denke ich.
Leider wurde der Nebel auch nach 2 Stunden nicht weniger, dafür mein Schirm tropfnass – wörtlich zu nehmen. Gegen 14:00 Uhr habe ich eingepackt. Auf dem Rückweg hat sich der Nebel in Höhe von Altweilnau komplett aufgelöst und ich bin durch strahlenden Sonnenschein gefahren. Da die Strecke in Reichenbach vorbeiführt, stand damit der Plan, es da noch mal zu probieren. Aber kaum ist man Richtung Tenne gekommen, wurde es wieder trüber. Ich bin dennoch zum Landeplatz und so ein bisschen war noch Sonne auf dem Hang. Also schnell nochmal hochgelaufen und den Schirm mit einem Flug wieder runter etwas angetrocknet. Aber kaum war ich wieder unten, hat auch in Reichenbach der Nebel das Regiment übernommen.
Der Test der Lamax hat heute ob der etwas miesen Wetterbedingungen nur begrenzt funktioniert, aber ein paar Dinge habe ich gefunden, die man da besser machen könnte. Vor allen Dingen fehlt eine Anzeige, ob eine Aufnahme läuft oder nicht. Eine kleine Leuchtdiode oder ein akustisches Signal und das Problem wäre beseitigt. So sieht man es nur auf dem Display und das sieht man ja nicht, wenn die Cam irgendwo befestigt ist. Dementsprechend habe ich heute ein Video über 20 Minuten mitgeschnitten, was ich gar nicht bemerkt habe. Auch ist die Akkulaufzeit nicht wirklich lang – aber bei der Lamax war ja ein Zweitakku dabei und den nehme ich halt demnächst immer mit. Alles in Allem ist die Cam aber wirklich gut und für den Preis definitiv ein Geheimtipp.

 

Neue Action-Cam von Lamax

Ich habe eine neue Action Cam! Was sowohl beruflich als auch für die Freizeit von Bedeutung ist.

Für meinen Fliegerblog nehme ich seit vielen Jahren Videos und Bilder mit einer Action Cam auf, die ich meist am Helm befestigt habe. Gelegentlich brauche ich so ein Multimediamaterial aber auch beruflich, denn wenn ich etwa Videos in meinen Videotraining bei LinkedIn Learning zum Zeigen von Mutimedia-Features verwenden will, ist das mittlerweile ein echtes Rechteproblem – bei fremden Material. Also nehme ich dazu selbst aufgenommene Bilder und Videos, aber im Fall von Audiodateien auch Musik, die selbst komponiert und eingespielt habe oder die von meiner Band stammt.
Nun kam als Action Cam bei mir bisher eine GoPro zum Einsatz. Eine GoPro der 2. Generation! Was darauf hindeutet, dass die schon viele Jahre alt ist – ca 12 Jahre genau genommen. Das merkt man an der Bildqualität, aber das ist nicht einmal das Schlimmste – die GoPro muckt rum. Immer mehr. Im Grunde schon seit etwa 1 Jahr. Ich habe sie vor einiger Zeit zerlegt, richtig sauber gemacht und zurückgesetzt und danach hat sie teils wieder schöne Dauerbilder gemacht, aber sich auch teils vollkommen ohne Anlass abgeschaltet. Nun hat meine GoPro 2 über viele Jahre gute Arbeit geleistet, obwohl ich sie wirklich oft verwendet und ziemlich hart rangenommen habe und die Cam hat ihr Geld wirklich verdient. Also sei es ihr verziehen, dass sie so langsam müde wird.
Nur – mit dem Zustand, dass das Ding einfach nicht mehr zuverlässig ist, habe ich mich nun längere Zeit herumgeschlagen und mehrere Flugtage keine Bilder oder Videos sauber hinbekommen. Für den kommenden Black-Friday hatte ich daher schon seit Monaten vor, nach einem Ersatz zu schauen. Aber der Ausfall am letzten Wochenende hat mich dann doch ziemlich geärgert, weil ich einen wirklich schönen Flug mit dem Gleitschirm hatte, von dem ich gerne die Aufnahme gesehen hätte.
Damit war die GoPro einfach reif. Ich habe über Wochen bereits Preise und Testberichte der verschiedenen aktuellen GoPros als auch mehrerer Cams von Billig-China-Marken verfolgt. Ich hatte in der Folge mehrere Billig-China-Cams in der Auswahl, denn im Grunde brauche ich die super Features der teureren GoPros nicht. Ich war kurz davor, mich für eine der China-Cams zu entscheiden, aber dann habe ich mir für alle infrage kommende Cams Referenzvideos auf YouTube angesehen. Und die Qualität fand ich erschreckend schlecht. Besonders dann, wenn das gleiche Material von einer teuren Cam von GoPro oder DJI im Vergleich gezeigt wurde.
Durch Zufall bin ich beim weiteren Suchen nach GoPro-Alternativen in einer seriösen Computerzeitschrift auf einen Test gestossen, bei dem eine Cam mit Namen LAMAX W9.1 REAL 4K 60fps als ungewöhnlich gut in der Klasse unter 200 EUR bewertet wurde. Die ist wohl nicht wirklich bekannt und hatte auf Amazon gerade einmal 3 Rezensionen – im Gegensatz zu zig Tausenden von Rezensionen bei den China-Cams oder den GoPros und anderen Platzhirschen. Wobei die Rezensionen bei den China-Cams in großen Umfang durch Geschenke bei 5-Sterne-Bewertungen gekauft bzw. verzerrt werden und dementsprechend für die Tonne sind.
Aber der Test in der PC-Zeitschrift war so überzeugend, dass ich kurzentschlossen am Sonntag – noch gefrustet von dem Ausfall der GoPro an dem Flugtag – die Lamax-Cam bestellt habe. Sie war auch nicht teurerer als die etwas besseren China-Cams, die auf Amazon so prägnant beworben werden, und ich habe mich einfach auf den Test verlassen. Erst nach der Bestellung habe ich gemerkt, dass die Lamax W9.1 auch gar keine China-Cam ist, sondern aus Tschechien kommt. Was in Hinsicht auf Geld in der EU lassen auch von Vorteil ist.
Vorhin kam die W9.1 an und natürlich musste ich sie gleich ausprobieren. Was gleich mit dem Problem verbunden war, dass nur eine Micro-SD als Speichermedium geht und ich sowas ich nicht da habe. Nur in einem SmartPhone für alte Daten. Die Daten darauf habe ich dann gesichert und die Karte in die Cam eingelegt. Mit dem Resultat, dass die SD-Karte zu langsam wäre. Alle Videos mit besserer Qualität werden verweigert. Erst bei HD mit 30 fps hat sich die Cam erbarmt und ein Video aufgenommen.

Aber eigentlich wollte ich erst einmal sehen, wie die W9.1 sich bei 4K schlägt. Ich war ob des recht niedrigen Preises unsicher, ob die Cam wirklich eine gute Wahl ist und wollte sie erst einmal ausführlich testen. Der Plan – wenn sie nichts taugt, soll sie zurückgehen und dann gibt es am Black Friday doch eine GoPro.

Das Thema ist durch.

Nach den kurzen Tests fällt mir nur negativ an der Lamax auf, dass die Verschlüsse sehr schwer bzw. fummlig aufzumachen sind und bei Dunkelheit die Bildqualität mau ist. Selbst das Video in der niedrigen Qualität ist jedoch eine Revolution gegenüber dem, was ich von der GoPro 2 gewohnt war. Wenn ich eine schnelle Micro-SD dann habe und 4K-Aufnahmen mache, kann das eigentlich nur noch besser werden. Dazu wird mit der Cam ein Zubehör geliefert, dass kaum ein Wunsch offen bleibt. Auch die App samt der WiFi-Verbindung ist der Burner.
Ich bin gespannt, wie die Qualität dann bei echten Aufnahmen wird (ich hoffe mal, dass am kommenden Donnerstag und/oder am Wochenende was flugtechnisch geht), aber spontan bin ich von dem Ding begeistert. Ich frage mich echt, was eine GoPro der neuen Generation besser leistet, um den mehrfachen Preis zu rechtfertigen? Ich müsste mal Videos im direkten Vergleich sehen.

Ausnahmsweise Sonntags

 

Es gibt so einen uralten blöden Schlager mit dem Titel „Immer wieder Sonntags …“. Bei mir ist es umgekehrt – am Wochenende und vor allen Dingen am Sonntag meide ich fliegerische Hotspots wie Eschbach. Insbesondere dann, wenn es verspricht ziemlich gut  zu werden. Aber da sowohl das letzte Wochenende als auch dieses Wochenende weder in Singhofen noch Wallertheim was mit der Winde ging, bin ich heute nach Eschbach an den Hang. Die Prognosen versprachen 7 Sonnen am Himmel und Wind perfekt von der Richtung. Allerdings teils sehr kräftig. Vor allen Dingen in der Höhe. Dabei war es eigentlich unerheblich, ob man die Windstärke um 10 Uhr, um 14 Uhr oder um 17 Uhr geschaut hat. Je nach Prognose waren da zwar Unterschiede, aber es sah im Durchschnitt die ganze Zeit ähnlich aus. Ich habe mich deshalb dafür entschieden, früh an den Hang zu gehen. Einmal wegen der großen Anzahl an Fliegern, die ich erwartet habe, und zudem konnte ich so noch am Nachmittag meinen Jungs bei Ihrem Handballspiel zusehen. Ich war also so gegen 10:15 Uhr am Hang und der Wind stand richtig gut an. Ich bin sofort raus, wobei die ersten Versuche noch nicht so richtig gingen. Aber dann habe ich zwei wirklich schönen Flüge gemacht. Insbesondere der zweite Flug war für mich einer der wirklich Besten an dem Hang. Die ganze Kante hat es getragen und ich bin bis rüber zur Bundesstraße und auf der anderen Seite fast dem Ort die Kanten entlang gesoart. Nur irgendwann fand ich den Wind ziemlich kräftig, da ich kaum noch Vorwärtsfahrt hatte. Ich bin dann Landen gegangen und obwohl der Wind danach eher wieder etwas nachgelassen hat, bin ich auch nicht mehr raus.

Ich war ob der Prognosen unsicher, ob der Höhenwind nicht durchbricht und es schlagartig zu kräftig wird. Was sich im Nachhinein als Irrtum erwiesen hat. Denn als ich so gegen 13:00 Uhr gegangen bin, hat der Wind wohl eher nachgelassen und es war – was ich auf der Webcam dann zuhause gesehen habe –  teils sogar zu schwach zum Fliegen. Allerdings sind die Bedingungen dann später wohl wieder richtig gut geworden. Ich bin dennoch mit meiner Entscheidung zu gehen im Reinen, denn es wurde unglaublich voll am Hang und dann fühle ich mich da nicht mehr wohl. Zudem entsteht da dann oft eine gereizte Stimmung, weil sich Flieger meist in der Luft in die Quere kommen oder beim Starten behindern. Das ist definitiv nicht mein Ding. Ich bin mit meiner Airtime heute zufrieden und vielleicht geht unter der Woche nochmal was in Eschbach – dann sollte es einfach leerer sein und das macht – mir zumindest – mehr Spass.

 

Das könnte es mit der diesjährigen Schleppsaison gewesen sein

Unsere Winde in Singhofen ist defekt und in die Werkstatt geschickt worden. Aber gestern (Samstag ist da Regeltag) war der Wind sowieso zu stark bzw. böig und hätte zudem quer zur Bahn gestanden.

Heute war jedoch noch mal Schleppen in Wallertheim bei der Schleppgemeinschaft RheinHessen angesagt. Da bin ich hin.

Im Vorfeld hatten sich ziemlich viele Flieger angesagt, aber mehrere davon sind dann doch nicht gekommen. Warum auch immer.

Trotzdem kam ich heute nur auf 2 Flüge, denn auch die Winde bei der Schleppgemeinschaft hat heute Zicken gemacht und im Laufe des Schlepptags ganz aufgegeben. Das ist eine Abrollwinde und da die vom Auto gezogen wird, muss die beim Hochziehen des Fliegers nur gebremst werden. Das war auch nicht das Problem. Aber zum Einziehen des Seils wird ein Elektromotor genutzt und der sukzessive hat immer weniger Leistung gebracht. Wenn das Seil im Rübenacker gehangen hat, ging gar nichts, aber zum Schluss hat der Motor kaum noch die Rolle überhaupt drehen können.

Dementsprechend musste das Seil mehr oder weniger von Hand eingerollt werden und das kostet Zeit. Und Kraft – eigentlich wollte ich erst im November richtig mit Krafttraining anfangen, aber heute habe ich da schon mal „vorgeglüht“. Denn ich bin recht viel das Schleppauto gefahren und hatte dann das Problem mit dem Einrollen vom Seil nach dem Schlepp.

Meine eigene zwei Flüge waren ok und ich hatte Ausklinkhöhen bei 300 Meter bzw. knapp darüber. Das war nicht schlecht, aber gross Halten war nicht drin. Die Thermik konnte ich nicht wirklich entwickeln, denn obwohl es mehr oder weniger den ganzen Tag super schön sonnig war, waren fast die ganze Zeit leichte Schleierwolken am Himmel.

Dennoch – es war ein richtig schöner Flugtag mit netten Fliegerkollegen und Landebier am Ende. Wenn denn nichts mehr geht mit Winde dieses Jahr, wäre es ein würdiger Abschluss gewesen. Aber ich hoffe, dass dieses Jahr noch ein oder zwei Schlepptermine stattfinden – auch wenn die Defekte an beiden Winden meiner Stammlocations und die Wetteraussichten diese Hoffnung trüben.

Was aber total ärgerlich war – meine GoPro hat schon wieder versagt. 2x einfach abgeschaltet. Jetzt ist sie reif. Sie ist über 10 Jahre alt und hat ihr Geld verdient. Aber an einem dieser kommenden Superspartage im November schaue ich nach einer neuen Action-Cam. Vermutlich eine Billig-China-Marke. Ich brauche keine supertolle Auflösung etc. Sie sollte nur halbwegs gute Aufnahmen machen und vor allen Dingen zuverlässig sein und das ist meine alte GoPro nun leider wirklich nicht mehr.