Regenabbruch

Für heute sahen die Prognosen Südwind voraus. Mit recht brauchbarer Stärke. Aber einige Prognosen haben auch für den Nachmittag eine herein ziehende Front vorhergesagt. Die Modelle waren sehr unterschiedlich, aber in der Tendenz sah es nach einem schönen Flugfenster zwischen 11:00 Uhr und 14:00 Uhr aus. Ab 14:00 Uhr waren die verschiedenen Wettermodelle dann stark differierend.

Das Flugfenster zwischen 11:00 und 14:00 Uhr erschien mir im Vorfeld als wahrscheinlichste Option.

So gegen 11:30 Uhr war ich also startbereit am Hang in Reichenbach mit der Grundeinstellung, dass die beste Flugzeit zwischen 12:00 und 13:00 Uhr eintreten sollte und ich ab 14:00 Uhr massiv auf das Wetter achten wollte.

Überraschender Weise hatte ich mit der Einschätzung der Wetterentwicklung heute ziemlich recht.

Der Wind stand direkt ab Beginn gut auf dem Hang und wurde zwischen 12:00 – 13:00 Uhr kräftiger, so dass es richtig schön zu spielen ging. In der Zeit waren wir sogar recht viele Flieger vor Ort.

Aber dummerweise hat meine Einschätzung hinsichtlich der herein ziehenden Front heute auch gestimmt. Sie kam sogar etwas früher, denn nachdem es gegen 13:00 Uhr etwas schwächer mit dem Wind wurde, hat es um 13:30 Uhr schlagartig brutal aufgefrischt und innerhalb von 5 Minuten angefangen zu regnen.

Ich habe gerade so meinen Schirm noch halbwegs trocken in den Packsack bekommen, bin jedoch auf auf dem Weg zum Auto ziemlich durchnässt worden. Auch auf der Rückfahrt kam teils richtiger Starkregen runter.

Aber dennoch hat sich der Tag gelohnt, denn ich habe gut 2 Stunden ohne große Pause was machen können, hab einige Flieger, die ich schon eine geraume Zeit nicht gesehen hatte, getroffen und war endlich mal wieder am Hang in Reichenbach gewesen.

Erst ist der Hammer geflogen, dann ich

Heute musste ich mich wieder zwischen Wallertheim und Singhofen entscheiden. An beiden Locations wurde geschleppt. Aber die Entscheidung war recht einfach, denn ich hatte mich für 10:00 Uhr in Niederselters zum Hammerwerfen gemeldet und wenn man schon in die Richtung unterwegs ist, macht es Sinn, dann nach Singhofen zu gehen. Da war um 11 Uhr wieder Treffen, was ich aber nicht ganz geschafft habe. Obwohl es von Niederselters nach Singhofen nur knapp über 30 Kilometer sind, zieht es sich über die Käffer und kleinen Landstrassen. Ich kenne die Gegend schon sehr lange und ziemlich gut, aber heute bin ich ein paar Strassen gefahren, die ich bisher noch nie lang gekommen bin. Und die waren landschaftlich richtig schön. Da muss ich unbedingt mal mit dem Mopped langfahren.

Anyway – ich habe es erst um 11:30 Uhr auf den Flugplatz geschafft, aber bis dahin ist sowieso noch kein Flieger gestartet. Als ich ankam, wurde gerade die Winde umgestellt. Wir haben dementsprechend heute das erste Mal in dem Jahr (zumindest wo ich dabei war) in Richtung Süd geschleppt. Auch wenn das eigentlich relativ egal war, denn der Südwind war heute extrem schwach. Kaum merkbar.

Ich bin mit meinem ersten Flug bei der 2. Runde raus, aber schon bei den ersten Fliegern war zu erkennen, dass heute thermisch nicht wirklich viel gehen sollte.

Eigentlich hatte ich das nicht erwartet, denn es war für die Jahreszeit ziemlich warm und komplett sonnig. Aber die Flüge heute waren allesamt ziemlich kurz. Auf jeden Fall kürzer wie letzte Woche. Zudem hatten wir massive technische Probleme mit der Winde. Damit wurde das eine zähe Angelegenheit und gegen 15:30 Uhr hat die Winde dann sogar ganz die Arbeit eingestellt und wir mussten abbrechen.

Ich hatte bis dahin 4 Flüge und auch wenn die nicht lang waren, ist meine Ausbeute damit gar nicht so schlecht gewesen. Heute morgen habe ich also meinen Hammer fliegen lassen und heute Nachmittag mich selbst. Gibt wirklich schlechtere Tage :-).

Seit langer Zeit mal wieder ein Vierer

Das war heute ein wirklich feiner Flugtag an der Winde in Singhofen. Super Spätsommerwetter, aber seltsamer Weise nur ziemlich wenige Flieger. Wir waren gerade mal zu 6.

Um 11 Uhr haben wir uns getroffen und ich hab gleich den Eröffungsflug gemacht – wie so oft. Zu der Zeit waren die Bedingungen noch sehr ruhig, aber damit auch sehr angenehm, um in den Flugtag reinzukommen.

Danach ist es richtig gut geflutscht und in der Session mit meinem zweiten Flug hat der zweite Pilot – wir haben ja eine Doppelwinde – den Flug des Tages erwischt und ist eine halbe Stunde unterwegs gewesen. Ich habe – wie leider üblich – das erste leichte Steigen nicht mitgenommen und bei dem Durchgang die Chance verpasst.

Dafür war mein dritter Flug recht gut und over-all der wohl zweitlängste bzw. zweithöchste Flug des Tages. Zwar deutlich unter dem Tagesbestflug, aber ich konnte über die B260 hinaus und fast bis Singhofen fliegen. Nur dann habe ich es wieder verzockt und konnte da dann die Höhe nicht halten. Irgendwann lerne ich es vielleicht mal, dass man im Flachland wirklich jeden Heber eindrehen sollte. Aber egal – war dennoch für mich ein richtig guter Flug.

Im Anschluss ist dann aber leider der Wurm drin gewesen. Erst hatten wir einen Startabbruch, weil bei der ersten Leine ein Überwurf der zweiten Leine passiert ist. Als das aufgefallen ist, war der Pilot aber schon auf über 50 Meter Höhe. Es ist zwar nicht passiert, aber die Angelegenheit zu bereinigen hat schon mal einige Zeit gekostet.

Als dann der 2. Pilot mit dem anderen Seil gestartet ist, hatten wir da dann einen Seilriss. Ich vermute, dass die Reibung bei dem Überwurf das Seil beschädigt gehabt hat. Bis dann wieder alles ok war, ist gut eine Stunde ins Land gegangen.

Dann ist der Pilot mit dem ersten Startabbruch an dem wieder zurückgeholten Seil raus und ich habe mich für die nächste Paarung zu meinem 4. Flug fertiggemacht.

Ich wollte erst das geflickte Seil nehmen, aber die Windenfahrer haben mich als schwersten Piloten in der Mannschaft auf das andere Seil um-gelotst. Was für mich gut so war, denn der 2. Pilot der Session hatte dann an dem geflickten Seil bereits beim Straffziehen des Seils erneut einen Seilriss, so dass wir die letzten drei Flüge des Tages nur noch mit einem Seil durchgeführt haben. Aber wie bei dem ersten Flug nach unserer unfreiwilligen Mittagspause war auch mein 4. Flug mau – mein kürzester Flug des Tages, denn mittlerweile wurde die Thermik deutlich schwächer. Da die Windenfahrer aber auch gegen 16:00 Uhr weg mussten, war dann auch nach noch 3 weiteren Fliegern Schluss. Aber bis auf die unfreiwillige Mittagspause war das heute wohl für mich der bisher beste Windenflugtag des Jahres – auch wenn viele Jahre vorher insgesamt besser waren.

Erstmals in Boos geflogen

Seit etwa Mai habe ich eine Jahreskarte für 5 Hänge in der Gegend von Bad Kreuznach, aber ausser in Auen bin ich bisher nach der Einweisung noch nicht dahin gekommen. Da wir leider an einigen meiner Stammhänge Stress haben bzw. die im Moment gar nicht genutzt werden können, will ich mir damit neue Optionen offen halten. Und bei Ostwind wie heute haben wir sowieso gar keinen Hang im Taunus oder Umgebung, wo ich bisher fast immer nur geflogen bin.

Aber der eine der für mich neuen Hänge in Boos ist ein Ostwindhang. Deshalb bin ich heute hin, nachdem in der WhatsApp-Gruppe zu den Hängen gefragt wurde, ob jemand mitkommt. Auch wenn ich etwas Bedenken hatte, weil der Wind für Nachmittag nicht gerade schwach werden sollte. Und so schön die Sonne auch ist – meist gehen damit um die Jahreszeit ganz schöne thermische Ablösungen einher.

Gegen 11:30 Uhr war ich dann am Hang, wobei ich durch eine blöde Baustelle auf der Strecke eine alternative und um einiges längere Strecke über Alzey gefahren war. Zu der Zeit waren 2 Flieger am Hang, von denen einer aber nur ein bisschen gehandelt hat und auch recht schnell verschwunden ist. Der zweite Flieger kam interessanter Weise aus dem gleichen Ort wie ich, wie wir dann festgestellt haben.

Da der Wind bei meiner Ankuft zwar nicht stark war, aber gut auf dem Hang stand, sind wir beide raus. Der andere Flieger ist ziemlich direkt abgesoffen, aber da ich den Hang nicht kannte, wollte ich ihn sowieso erst einmal bei schwachen Bedingungen befliegen. Und ich hatte die Hoffnung, dass ich mich trotzdem sogar halten könne. Aber auch ich konnte nach links zwar erst einmal steigen, dann aber beim Rückflug die Höhe nicht halten und bin ebenfalls nach ein paar Bögen schon unten eingelandet. Ich wollte auch den Weg nach oben mal ausprobieren und muss sagen, dass der viel anstrengender ist als er aussieht. Die Motivation, demnächst nur oben einzulanden, ist bei meinem Hochkraxeln gewaltig gewachsen.

Wieder oben angekommen, hatte dummerweise der Wind stark zugenommen. Und er wurde bockig. Als ich mit Fliegen angefangen habe, hat mir damals ein erfahrener Flieger einige Regeln mitgegeben, die ich bis heute beherzige und die in unserer Gegend für die meisten Hänge gelten:

  1. Siehst Du die Unterseite der Blätter, solltest Du nicht starten.
  2. Hörst Du die Blätter rauschen,  solltest Du nicht starten.
  3. In unserer Gegend ist Ostwind die ersten 3 Tage bockig. Erst dann wird es besser, wenn die Ostwindlage beständig ist.

Alle drei Punkte waren hetue gegeben. 1. Ostwindtag, die Blätter haben heftig gerauscht und man hat das Weise gesehen. Und dann kannte ich den Hang nicht. Ich bin also eine ganze Weile nicht mehr raus, während der andere Flieger munter gestartet ist. Ich musste ihn zwischenzeitlich einmal aus der Hecke holen und habe ihn dann auch einmal von unten mit dem Auto geholt, nachdem er wieder abgesoffen war.

Dann habe ich es aber auch nochmal probiert, obwohl der Wind fast auf Nord gedreht hatte. Deshalb in ich Richtung Nord gestartet und nach kurzem Steigen auch wieder Top eingelandet. Zumindest das Hochkraxeln habe ich mir damit erspart. Der andere Flieger ist weiter gestartet und ich war massiv am Überlegen, ob ich es nicht doch nochmal probieren sollten. Dann habe ich seinen Frontstall bzw. Vollklapper mit gut 10 – 20 Meter Höhenverlust in geringer Höhe gesehen und mich entschieden, dass ich besser einpacke. Ich habe den anderen Flieger noch von unten eingesammelt und wieder hochgefahren, wo er – ungeachtet des brutalen Klappers – weitermachen wollte und bin dann heimgefahren. Alles in Allem war der Tag von der Airtime nicht wirklich ergiebig, aber ich hatte Zeit, schöne Sonne und hab einen Hang angetestest, der mir wirklich gut gefällt und bei weniger bockigen Bedingungen für mich eine echte Option werden sollte.