Halbwegs gemütliches Einfliegen an der Winde

Jetzt hat auch endlich für mich die Schlepp-Saison 2021 begonnen. Mein Verein hatte heute einen Schlepptermin angesetzt und dieses Mal hat auch das Wetter gepasst. Eine Alternative wäre in Wallertheim bei der Schleppgemeinschaft Rheinhessen gewesen,
aber ich hatte mich schon früh für Singhofen angemeldet. Und in Wallertheim wird u.U. auch morgen noch mal geschleppt, wobei das vermutlich für mich morgen zu heiss und/oder labil wird. Aber das sehe ich morgen. Erst einmal bin ich froh, dass ich es heute nach Singhofen geschafft
habe.

Und das war im übertragenen Sinn gar nicht so einfach. Bekanntlich ist in Wiesbaden die Salzbachtal-Bürcke gesperrt und der Verkehr drückt sich über alle Umleitungen und Schleichwege. Was ich auf dem Mainzer Ring und der
Schiersteiner Brücke schon mal bemerken musste. Und dann ist auf der 260 zwischen Wiesbaden und Nassau wegen einer Baustelle eine Sperrung gewesen.
Dummerweise habe ich mich auf die Umleitungsschilder verlassen, statt das Navi zu programmieren bzw. meine halbwegs vorhandene Ortskenntnis. Deshalb bin ich gut 10 Kilometer mehr Umweg gefahren als notwendig und deshalb als einer der letzten Flieger auf dem Flugplatz angekommen.

Aber außer dem üblichen „Erststarter“ der Truppe hatte sich noch niemand fertig gemacht und so bin ich mit dem üblichen Partner doch im ersten Duo an der Doppelwinde rausgeschleppt worden. Allerdings habe ich schnell bemerkt, dass ich ziemlich aus der Übung war. Seit Oktober letzten Jahres bin ich nicht mehr an der Winde geflogen und das wurde deutlich. Erst war mir ein Beingurt wieder aufgegangen und das hatte ich erst kurz vor dem Start bemerkt und dann bin ich nicht richtig ins Gurtzeug reingekommen. Ich habe da was verstellt und das war wohl etwas zuviel des Guten. Der erste Flug war also eher stressig.

Im zweiten Flug musste ich eine Außenlandung ansetzen. Ich hatte es links von der Strasse versucht und etwas überreizt. Ich war am Ende so tief, dass ich nicht über die Strasse zurückfliegen wollte und bin in der Wiese gelandet. Leider hatte ich die Höhe vom Gras unterschätzt. Zum einen konnte ich den Abstand zum Boden nicht richtig einschätzen und zum anderen bin ich beim Laden im Gras hängen geblieben und nach vorne gefallen. Aber nix wirklich dabei getan.
Im meinem dritten und letzten Flug bin ich am Seil ziemlich gut gestiegen und hatte auch eine sehr gute Ausklinkhöhe, aber dann nichts gefunden. Überhaupt war es heute kaum thermisch aktiv und im Grunde hat keiner der Flieger sich länger halten können. Aber zum Einstieg waren das damit sogar mir gut passende Bedingungen.

 

 

Hitzeschlacht am neuen Hang

In dem Jahr habe ich mein Startplatz-Portfolio um 5 Hänge rund um Bad Kreuznach erweitert. M.a.W. – ich habe dafür Startberechtigungen erworben und die Tage eine Einweisung mitgemacht, damit ich die Hänge nutzen kann.

2 der Hänge kenne ich von früher – noch vor der Zeit, ab der der jetzige Halter sie übernommen hat. An beiden hatte ich so meine spannenden Erlebnisse. In Weiler ist mir das komplette Obersegel meines Gleitschirms zerrissen (mein erste Schirm – gebraucht von einer Flugschule gekauft), als er bei einer Böe aufgeschnalzt war.

Und in Bockenau bin mal mehr oder weniger auf einer Hütte gelandet. Ich stand nach der Landung mit dem Gesicht 5 cm vor der Hüttenwand und mein Schirm lag auf dem Dach. Zudem habe ich da meine erste Top-Landung ever gemacht, die mir ziemliche Schrammen eingebracht hatte. Aber das ist mehr als 10 Jahre alles her und Weiler taugt als Hang eine Menge und vor allen Dingen auf Boss bin ich gespannt. Aber Boss ist noch gesperrt und heute war die Wahl zwischen Weiler (was nicht ging, wie ich dann später auf WhatsApp mitbekommen habe) und Auen.

An 3 der Hänge bin ich also noch nicht geflogen und da heute sich ein paar Flieger in Auen verabredet hatten, bin ich hin. Trotz der brutalen Hitze. Und wie brutal heiss es war, habe ich schon auf der Hinfahrt mitbekommen. In Auen war ich erst 1x an dem Hang (zur Einweisung) und zudem ist durch eine Baustelle die direkte Zufahrt gesperrt. Also habe ich mich von Google leiten lassen. Nur hat sich das SmartPhone 10 Km vor dem Ziel wegen Überhitzung runter gefahren. Musste es ausschalten und kurz in die Kühltasche legen, bevor es den Dienst wieder aufgenommen hat.

Am Hang war es entsprechend knackig mit dem Temperaturen und man hat es nach einem Flug kaum hochgeschafft, ohne zu kollabieren. Aber zumindest hatte ich 3 Liter Wasser dabei, die ich auch gebraucht hatte. Der Hang an sich ist landschaftlich wirklich schön, gibt aber vom Flugpotential nicht viel her. Ein Spielhang. Aber genau solche Hänge mag ich. Und ein paar durchaus nette kleine Flüge habe ich heute auch hinbekommen, wenn ich mit einer Ablösung raus bin.

 

Auen wird vermutlich für mich eine gute Alternative zu Reichenbach werden. Ist sogar etwas näher von mir aus – besonders, wenn man irgendwann nicht mehr die Umleitung fahren muss. Oder sogar Eschbach, wenn es
droht da zu voll zu werden.

Sehr nett bei der Hitze ist an dem Hang auch, dass es ganz unten am Hang ein Kneipp-Becken gibt. Das musste ich und ein anderer Flieger noch vor der Abfahrt nutzen, um die Körpertemperatur etwas zu senken.

Se(e)(h)mann

Heute ging es endlich wieder mit dem Schleppen bei der Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen los. Nur dummerweise habe ich gestern eine Corona-Impfung bekommen und ein bisschen mit Nebenwirkungen zu kämpfen gehabt. Minimal und nur leichter Schwindel und Müdigkeit, aber ich hatte mich heute morgen nicht „flugtüchtig“ gesehen. Gegen 14:00 Uhr kam ich aber auf den Damm und bin zumindest zum kurzen Hallo-Sagen mal mit dem Mopped hingefahren.

EB

Auch in Eschbach war ich gefühlt schon eine Ewigkeit nicht mehr. Corona ist nur ein Grund, aber durchaus entscheidend. Dennoch hätte ich eigentlich öfter da hingehen können. Sei es drum. Heute war ich aber endlich mal wieder gegen 13:30 Uhr am Hang.

Wie erwartet, waren die Bedingungen aber nicht ohne. Schwacher Grundwind, aber kurze und kräftige Ablösungen. Der plötzliche Temperaturanstieg und die kräftige Sonne sorgen für verdammt bockige Bedingungen.

Ich habe mir das Treiben deshalb erst einmal eine ganze Weile angesehen, bevor ich den Schirm ausgepackt habe. Viel gemacht habe ich dann aber auch nicht, denn ich war zudem nicht so ganz fit. Aber ein paar kleinere Flüge kamen bis etwa 17:00 Uhr zusammen.