Vier gewinnt

Wegen familiärer Verpflichtungen war das Wochenende etwas unklar hinsichtlich Fliegen. Ich bin davon ausgegangen, dass ich heute nicht Fliegen gehen konnte und habe mich deshalb in Singhofen ab- und bei der Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen in Wallertheim für Sonntag angemeldet.
Aber wie es so ist – es kommt immer anders. Am Sonntag soll nun zum Mittagessen mehr oder weniger Anwesenheitspflicht sein. Ich habe mich deshalb erst einmal dort wieder rausgenommen und plane maximal morgen später hinzugehen, falls sich das zeitlich noch ausgeht.
Dafür habe ich für den Samstag ein paar Stunden rausgehandelt und bin doch nach Singhofen zu meinem Verein. Samstag war Schleppen der Freiflieger und Sonntag Schleppen mit einer Flugschule angesetzt. Von daher war da sowieso nur der Samstag interessant. Nur hat sich dann aber ergeben, dass bei dem Samstaggelände der Flugschule die Winde ausgefallen ist und auch am Samstag Flugschüler dabei sein sollten. Das gab die letzten Male etwas dicke Luft und nicht gerade Stimmung bei der Kombination. Aber uns wurde zugesagt, dass die Freiflieger das eine Seil der Doppelwinde alleine haben sollten und nur wenige Flugschüler kommen würden.
Deshalb war ich pünktlich zum geplanten Beginn um 10:30 Uhr am Platz und sehr verwundert, dass die Flugschule schon kräftig am Schleppen und zudem doch eine hohe Anzahl an Flugschüler vor Ort war. Mehrere Freiflieger hatten aber den Braten gerochen und sind wohl gleich nach Dauborn zum Schleppen gegangen. So waren wir nur 5 Freiflieger und nachdem ich ein bisschen Druck wegen des separaten Seils für uns gemacht hatte, ging es auch halbwegs mit dem Durchsatz bei unseren Flügen.

Ich kam auf vier Flüge, die zwar nicht sonderlich lang, aber recht schön waren. Am Seil ging es sogar ziemlich hoch raus, aber danach war außer Nullschiebern mit ein paar Kreisen nicht wirklich viel zu machen. Aber wie gesagt – es waren nette, ruhige und interessante Flüge, weil man gerade am Anfang durch Wolkenfetzen geflogen ist, die noch extrem tief gehangen haben.

Auf dem Rückweg habe ich dann für 1,14 EUR/Liter getankt. Ich kann mich kaum entsinnen, dass die letzten Jahre der Sprit so billig war. Und von der Tankstelle bis zur Autobahn bei Wiesbaden geht es viel bergab. Auf den 20 Kilometern hatte ich einen Durchschnittsverbrauch von 4,2 Liter. Bei Vierradantrieb und Boxermotor ist das unfassbar. Aber das Ergebnis hatte ich neulich schon mal auf der Strecke. Dank der Geschwindigkeitsbegrenzungen und eben viel bergab fährt man da fast nur mit Standgas.

 

Wandertag

Jetzt habe ich es doch noch ein zweites Mal diese Saison zum Schleppen nach Wallertheim zur Windenschleppgemeinschaft RheinHessen geschafft. Und vielleicht geht es dieses Jahr nochmal. Wobei es heute knapp war. Um 9:00 Uhr heute morgen war noch keine Ankündigung zu sehen, dass  geschleppt werden sollte.
Ich hatte schon mehr oder weniger das Fahrrad gesattelt und 9:30 Uhr nur zufällig nochmal in die Doodle-Liste geschaut. Da stand dann doch die Ankündigung, dass um 12:00 Uhr Treffen an der Autobahnunterführung A61 wäre. Ein paar Minuten später wäre ich weg gewesen, aber so habe ich natürlich wieder umdisponiert und bin hingefahren.
Wir waren nur 7 Flieger vor Ort und zuerst unschlüssig, ob die Strecke O-W von der Autobahnunterführung aus oder lieber die S-N von Flonheim aus genommen werden sollte. Die Prognosen haben zwischen W-NW und SW-W geschwankt. Zwar standen die Windräder eher auf NW, aber da wir schon an der Autobahnunterführung standen, haben wir Richtung West geschleppt.

Ich hab den zweiten Flug des Tages gemacht und trotz etwas Querwind, ging es ganz gut am Seil. Über dem kleinen Wäldchen konnte ich eindrehen und mich eine Weile mit Nullschiebern halten.

Nach der Landung habe ich dann eine Weile das Schleppauto gefahren, um zu meinem zweiten Flug rauszugehen, nachdem der Rest auch einmal durch war.

Ich hatte schon am vorherigen Flieger gesehen, dass es um die Zeit ganz gut hoch ging. Aber leider kam der Wind ziemlich quer.
Bei meinem Start ging es von Anfang an sehr ruppig und schnell nach oben und wie ich später erfahren habe, wurde an der Winde der Zug auf nur 60 Kilo runtergenommen und mein Schirm hätte immer noch deutlich hinter mir gehangen.
Je höher ich gekommen bin, desto mehr kam der Wind quer. Als es dann nur noch gebockt hat und der Wind 90 Grad um die Ecke kam, habe ich ausgeklinkt und in Richtung des vorher gestarteten Fliegers abgedreht – der fast schon über Flonheim Position bezogen hatte.
Aber es war zu der Zeit wirklich unerwartet turbulent. Um die Jahreszeit gibt es das wirklich nicht oft. Ich hatte böse meinen Schaff in der Luft und dabei gar nicht so richtig mitbekommen, wie weit ich vom Start- und Landeplatz weggeweht wurde bzw. wie hoch/tief ich genau war.
Ich hatte zwar die Autobahnunterführung immer  im Augenwinkel behalten, aber als mir aufgefallen ist, dass es die falsche Unterführung war, bin ich schon in ein Loch geflogen und nur noch runter gegangen. Ich hatte keine Chance mehr, gegen den Wind wieder zurückzukommen.
Was im Grunde auch nicht schlimm ist. Ich bin halt gut 1,5 Kilometer von dem Start- und Landeplatz runter. Nur dummerweise hatte ich meinen Packsack nicht mit dabei und mit der ganzen Ausrüstung auf dem Buckel bzw. unter dem Arm ist das dann schon ein gewisser Weg. Zumal ich gesundheitlich ein bisschen angeschlagen bin. Das war also heute bei Flug Nummer 2 „Fly & Walk“ statt „Walk & Fly“.
Mir hat es deshalb nach den zwei Flügen gelangt, aber durch den Querwind waren die folgenden Flüge der anderen Flieger heute auch etwas schwierig. Meine beiden Flüge haben damit heute zu den etwas längeren gezählt, wenngleich mir der zweite Flug definitiv zu bockig war. Das hätte ich Mitte Oktober und bei den Prognosen im Vorfeld heute nicht erwartet.