Mit dem Mopped zum Fliegen

Heute hatte ich wegen eines dummen Problems kein Auto zur Verfügung, wollte aber bei dem guten Wetter (über 25 Grad und 7 Sonnen am Himmel) auf jeden Fall mal in die Luft. Von daher blieb mir nur das Motorrad, für das ich glücklicher Weise seit vorgstern Abend wieder TÜV habe. Eigentlich will ich es verkaufen, da Moppedfahren und Fliegen zu oft in Konkurrenz stehen und das Mopped da fast immer den Kürzeren zieht. Von daher fahre ich so selten mit der Ducati, dass sie sich eigentlich nicht mehr lohnt.
Heute war ich aber froh, mit ihr überhaupt ein motorisiertes Fortbewegungsmittel zu haben. Und die Kombination mit einem Gleitschirm im Rucksatz auf dem Mopped geht auch einigermaßen. Obgleich die Fuhre bei Seitenwind und höheren Geschwindigkeiten ziemlich ins Trudeln kommt und das Gewicht des Rucksacks auf Dauer gewaltig drückt. Mit dem Gleitschirm auf dem Buckel ist das Motorradfahren richtig anstrengend. Aber egal – bin ans Ziel gekommen.
Wobei das Ziel heute erstmal offen war. Für mich blieben letztendlich bis kurz vor Abfahrt zwei Optionen. Einmal ein neues Schleppgelände in Rhein-Hessen erkunden. Das ist von mir nur gut 35 KM weg. Aber da ich noch nie da war und die Schleppstrecke wohl etwas versteckt im Feld ist, war mir das mit dem Mopped ohne Navi nicht ganz recht.
Ich habe also die zweite Option gezogen und bin mal wieder an den Hang nach Arnoldshain. Zwar seit meinem Umzug sogar etwas weiter von mir als die neue Schleppstrecke, aber die Anfahrt ist ne schöne Strecke für das Mopped (und teilweise meine frühere Hausstrecke, die ich damit auch mal wieder fahren konnte).
Zudem habe ich festgestellt, dass meine letzten Bilder von einem Flugtag in Arnoldshain Schnee zeigen. Und diesen Winter war ich nicht da. In der Tat war ich im Frühjar 2012 wohl das letzte Mal da am Hang und auch das war ein Argument, da mal wieder hinzufahren.
Der Hang hat heute wieder gezeigt, dass er nicht unbedingt für entspannntes Fliegen in laminarem Wind taugt. Landschaftlich finde ich ihn wirklich toll, aber er hat es immer noch in sich – trotz der großen Entbuschungs- und Rodungsmaßnahmen in der letzten Zeit.
Als ich kurz nach 13:00 Uhr ankam, waren erst 2 Flieger vor Ort. Erste Stellungnahmen waren – „kein Wind – viel zu schwach“. Nun hatte ich unterwegs ganz schön mit Wind zu kämpfen gehabt und ich konnte es mir nicht vorstellen, dass an dem Hang heute nichts gehen sollte. Und in der Tat gab es phasenweise sogar recht kräftige Ablösungen. Groß halten konnte sich niemand, aber ich habe einige Runden vor den Bäumen auf der linken Seite hinbekommen und bin sogar einmal in die Höhe der Baumwipfel hochgekommen. Nur hat es gewaltig im Schirm gerauscht und die Seiten sind abwechselnd links und rechts kurz reingekommen. Halt typisch für den Hang – wenn der Wind zum halbwegs guten Fliegen ausreicht, wird der Hang bockig. Insgesamt war dynamisches und sehr aufmerksames Fliegen angesagt. Hat aber trotzdem heute Spass gemacht und ich war einige Minuten dem Boden entschwunden.