Ich bin heute aus Zoutelande zurückgefahren und habe vorhin im Hof meine beiden Schirme mehr oder weniger entsandet. Die Woche war wirklich schön und wir hatten over all ziemlich Glück mit Wind und Wetter. Ich bin in der Woche 7x an der großen Düne geflogen. Auch wenn am Montag drei reine Abgleiter dabei waren und die anderen 2 Flüge an dem Tag mittelmäßig, waren die beiden Monsterflüge am Dienstag und Donnerstag mehr als man erwarten konnte. Ich habe mit mehreren Fliegern gesprochen, die teils 2 Wochen vor Ort waren und nicht einmal an der großen Düne geflogen sind. So nett die kleinen Dünen mit Nordausrichtung in der Ecke auch sind. Die Hauptdüne in Zoutelande ist the-Place-2-Be.
Da ich mittlerweile 4 Locations zum Dünenfliegen kennenlernen konnte, kann ich die auch ganz gut vergleichen.
- Meine ersten Erfahrungen in Løkken vor 15 oder 16 Jahren waren eher frustrierend, weil ich da nur an einem Tag von einer gesamten Woche geflogen bin und mein Flug vom Leuchtturm aus auf der halben Distanz im Busch geendet hatte. Aber die Ecke hat mit der Monsterdüne schon gewaltige Möglichkeiten. So exponiert im Norden ist die Ecke jedoch sehr wetteranfällig. Da würde ich nur nochmal hin mit ausreichend Alternativprogramm. Zumal es elend weit ist.
- Mein zweiter Tripp an die Düne im Folgejahr ging nach Husby. Gut 100 Kilometer weniger Strecke und da ich damals von 8 Tagen 6 Flugtage hatte, habe ich daran ja echt gute Erinnerungen. Nur gibt es da außer Düne und Strand wenig an Alternativen. Letztes Jahr sind wir an einem Tag dahin ausgewichen und da ging nicht viel. Statt zu fliegen bin ich an dem Tag dort baden gegangen.
- Denn letztes Jahr war ich in Hvide Sande, was nochmal etwa 40 Km südlich von Husby ist. Da ich da zwei absolute Topflugtage und over all ziemlich gutes Wetter hatte, würde ich gerne nochmal hin. Aber auch hier gilt – Düne, Strand und ansonsten wenig Programm und Attraktionen rundherum.
- Zoutelande war jetzt ganz anders. Zum Einen viel schneller zu erreichen und zum Anderen absolut touristisch erschlossen. Letzteres mit allen Vor- und Nachteilen. Die Gegend ist an der Küsten superschön, aber bereits wenige hundert Meter ins Landesinnere langweilig. Deshalb drängen auch alle Touristen in den schmalen Randstreifen an der Küste. Die Woche war es relativ leer, aber ich will mir nicht vorstellen, wie voll es in der Saison ist. Dass man auch nirgends kostenlos parken darf, ist eine Folge, die ich durchaus verstehen kann, die aber teuer und lästig ist. Klar – man muss die Ströme an Besuchern kanalisieren und begrenzen und natürlich wollen die Locals ihr Geld verdienen. Aber das ist schon echt heftig. Gerade mit dem schweren Gleitschirm kommt man kaum in die Nähe des Startplatzes, da dort die Parkplätze extrem wenige sind. Also weit weg parken (oder beim AirBnB/Hotel/Campingplatz) zum alles zu Fuss oder mit dem Fahrrad, wie ich es gemacht habe. Anstrengend – sehr anstrengend. Zumal noch der Monsteraufstieg auf die Düne folgt. Das ist sowieso mein Hauptproblem mit der Location. Es gibt halt nur den einen Startplatz. Wenn es da voll ist oder der Wind nicht passt, geht halt nichts. Und wenn man absäuft, muss man wieder an diesen einen Platz zurück, um es nochmal zu versuchen. Die alternativen Locations (von denen ich nur 1 kennengelernt habe), sind nett, aber kaum mehr als Spielwiesen, die zudem noch sehr beschränkt sind hinsichtlich dessen, was man mit dem Gleitschirm da machen darf. Ich weiss also nicht, ob ich nochmal noch Zoutelande zum Fliegen fahre. Wir hatten die Woche wirklich verdammtes Glück, aber ob das nochmal der Fall ist, ist echt sehr unsicher. In der Zeit von Juni bis September ist die Location sowieso uninteressant, weil man erst nach 18 Uhr überhaupt mit den Schirmen an den Strand darf. Aber mal schauen. Im Moment bin ich einfach nur mit der Ausbeute der Woche zufrieden.