Schleppend

Es ist fast ein Jahr her, dass ich an der Winde geflogen bin, wenn ich mich halbwegs richtig entsinne. Aber heute hat bei meinem Verein (GFT) die Schleppsaison (endlich) begonnen. Obwohl ich gesundheitlich etwas angeschlagen war, wollte ich da den Beginn der Schleppsaison aus mehreren Gründen nicht verpassen. Und traditionsgemäß habe ich dann auch den ersten Schlepp des Jahres gemacht. Zumindest soweit ich mich erinnere, war ich in vielen Jahren der erste Flieger des Jahres am Seil gewesen und diese „Tradition“ wurde damit beibehalten. Aber mehr ging heute bei auch nicht. Einmal aus besagten Problemen der Flugfitness, aber auch wegen Equipment und anderen Dingen im Umfeld.

Bei meinem eigenen Equipment sind noch ein paar Dinge anzupassen, bevor ich richtig in die Luft gehen möchte. Demensprechend war mein „Flug“ ultrakurz. Ich war mit meinem derzeitigen Gurtzeug noch nicht an der Winde geflogen, habe an diversen Dingen gebastelt und damit haben einige Sachen noch keine Praxishärte. Da wollte ich erst einmal mit einem kleinen Probeflug testen, ob meine Ideen ok gewesen sind oder nicht.

Deshalb habe ich mich nur auf vielleicht 50 Meter hochziehen lassen und dann geklingt. Denn wenn was hoch oben nicht passt, ist das unangenehm. Tatsächlich haben meine Ideen teils auch nicht wirklich funktioniert.

Die neue Fixierung von der Rettung ist noch nicht optimal, geht aber halbwegs. Dennoch werde ich auch da nochmal rangehen. Auch die neue Befestigung des Beinstreckers ist ok.

Aber die neue Befestigung von meinem Vario taugt nix. Nachdem ich letztes Jahr beim letzten Windenfliegen in Singhofen mein damals brandneues kleines SkyBean-Vario verloren hatte, habe ich mein altes Variao auf Basis von einem Kobo-Reader reaktiviert, aber was gebastelt, um vom Flugcockpit auf eine Beinbefestigung umzustellen. Denn ich bin beim Start immer auf den Screen der Readers und/oder den Knopf des Varios gekommen und hab damit das Ding immer wieder zu unpassenden Zeitpunkten ausgeschaltet oder verstellt.
Doch die neue Befestigung war ein Schuss in den Ofen. Das ist bei der Beinbefestigung auch nicht besser und zudem rutscht die. Ich reaktiviere also das Cockpit, verschiebe die Befestigung des Readers etwas nach links und dann das nächste Mal neuer Versuch mit dem Cockpit. Zurück auf Los also.

Aber auch sonst ist die Sache heute sehr „schleppend“ gelaufen, was das Thema „Equipment“ weiter ausbaut. So Kleinigkeit wie, dass mein Funkgerät heute nicht geladen war, obwohl es auf dem Ladegerät gestanden hat, waren nur Randnotizen. Das Schlepp-Geraffel selbst war eingerostet.

Erst kamen wir mit der Winde nicht zurecht und es hatte gedauert, bis wir die zusammengesteckt und dann gestartet hatten (das auch nur mit Starthilfe von meiner Autobatterie). Dann wollte das Quad nicht. Auch da nur über Starthilfe von meiner Autobatterie war das Gerät zum Laufen zu bringen. Aber gefahren ist das Quad nur gut 50 Meter. Irgendwann ging es dann aber. Nur ist einmal das Quad nicht mehr in der  Lage gewesen, die Seile zu ziehen. Mitten auf der Bahn ist das Quad stehengeblieben. Grund – hatte nicht genug Kraft, weil eine der beiden Rollen der Winde sich kaum drehen lies. Das habe ich gemerkt, als ich das Seil dann von Hand die letzten 50 Meter zum Start ausgezogen habe. Als 100-Kilo-Mann und Hammerwerfer habe ich Kraft, aber das habe ich kaum hinbekommen. Vielleicht hat die Bremse gehangen oder was auch immer.

Man hat gemerkt, dass die Geräte ewig lange nicht mehr im Einsatz waren. Was leider keinen schönen Grund hat, denn unsere bisherigen 2 hauptsächlichen Windenfahrer stehen von jetzt auf gleich nicht mehr zur Verfügung und die hatten bisher alles rund um die Winde gemacht. Der Verein steht damit vor einem gewaltigen Umbruch und wir müssen uns ohne diese beiden zentralen Säulen des Windenschlepps komplett neu aufstellen, in die Technik der Winde und des Quads einarbeiten und die Aufgaben neu – und vor allen Dingen viele Schultern – verteilen.

Um da die Lage zu sondieren, war der Tag heute hauptsächlich da (war auch als Testschlepp angekündigt) und auch deshalb war es mir wichtig, da heute aufzutauchen. Da wir insbesondere Windenfahrer brauchen, werde ich wohl die nächste Zeit mich dazu ausbilden lassen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Für den heutigen Tag kann ich aber als Fazit ziehen, dass ich diverse Sachen testen konnte und zumindest ein (winziger) Anfang wieder gemacht ist. Gegen 13:00 Uhr bin ich heimgefahren, weil ich wirklich ziemlich in den Seilen gehangen habe und zudem ganz schön knackige Böen durchgezogen sind.