Nicht Passeiertal, nicht Achensee, …

… sondern Rheinhessen. Klingt vielleicht komisch, aber ich war gerade über 12 Tage auf Familienurlaub erst in Süd-Tirol und dann noch am Achensee. Also 2 Hotspots zum Gleitschirmfliegen. Aber ich hatte bewusst den Schirm nicht mitgenommen. Es passt für mich
nicht zum Familienurlaub, wenn man permanent versucht die Aktivitäten mit der Familie rund um die Fliegerei zu organisieren. Das ist einfach Stress und m.E. dem Familienfrieden sehr abträglich. Zumal es fraglich ist, ob meine „Kidds“ in Zukunft noch mit in Urlaub fahren.

Aber es war die letzten Tage schon ziemlich heftig, als mir da permanent die Fliegerkollegen um die Ohren geflogen sind und wir auf Wanderungen am Hirzer und am Achensee an Startplätzen und Landeplätzen vorbeigekommen sind, wo reges Treiben geherrscht hatte. Und zudem ist in Salthaus ein Fliegerkollege aus meinem Verein mit dem Bus vorbeirauscht und dann später über uns wegflogen. während wir vom Hirzer herunter gewandert sind.

Zumindest habe ich die Gelände am Achensee mal angesehen, denn da war ich bisher noch nie. In Salthaus im Passeiertal war ich vor 2 Jahren schon einmal und da hat sich in den zwei Jahren das Gleitschirmfliegen extrem entwickelt. Statt wenigen Tandemflügen, wie vor 2 Jahren, sind die Tandems als auch Solopiloten gefühlt jeden Tag von früh morgens bis spät in den Abend in der Luft gewesen. Aber ohne dass es mir zu voll am Hang und Himmel erschien. Das nächste Mal nehme ich definitiv den Schirm mit, wenn ich nochmal an eine der beiden Locations gehe – insbesondere das Passeiertal reizt mich, denn die Startplätze als auch Flugbedingungen schienen mir richtig gut.

Anyway – nachdem ich die Woche zurückgekommen war, hatte ich zumindest auf das Wochenende gehofft, um mir den „Frust“ etwas aus den Knochen zu fliegen (wobei der Urlaub an sich schön war – also die Entscheidung gegen die Schirmmitnahme vermutlich richtig).
Die Prognosen waren aber für das Wochenende leider nicht ohne. Von meinen Kandidaten für einen Flugtag heute hat sich zuerst die Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen mit einer Schleppterminierung gemeldet und da habe ich mich dann angemeldet. Mein eigener Verein kam erst später und da es mit Pilotenanmeldungen in Wallertheim knapp war, habe ich mich da in der Pflicht gesehen und meine Anmeldung aufrecht gehalten.

In Singhofen haben dann aber Piloten gefehlt und der Termin ist ausgefallen. Das lag aber nicht nur an mir, denn es hätten noch mindestens 2 weitere Piloten kommen müssen. Zudem wurden die Wetterprognosen hinsichtlich des Winds am Nachmittag als zu heftig eingestuft.
Nun wurde aber wegen der wenigen Piloten bei der Schleppgemeinschaft Rheinhessen von denen ziemlich die Werbetrommel gerührt und gestern abend gab es dann so viele Anmeldungen, dass es unfähr doppelt so viele Flieger waren, wie man da sinnvoller Weise mit der Abrollwinde in die Luft bekommt. Perfekt sind etwa 8 Flieger und es gab 15 Anmeldungen. Da Singhofen aber wie gesagt nicht zustande gekommen ist, bin ich dennoch heute morgen zeitig nach Wallertheim.

Wobei kurzzeitig sogar zur Diskussion stand, dass ich dort eine Ausbildung zum Windenfahrer heute anfangen sollte. Ich hatte vor einiger Zet dort angedeutet, dass ich das machen könnte, um die Anzahl der Windenfahrer etwas aufzustocken. Aber eigentlich wollte ich das erst nächstes Jahr angehen und es ist auch heute nichts an dem Start der Ausbildungsschlepps geworden. Aber das war am Anfang unklar und um zumindest einmal in die Luft zu kommen, bin ich heute gleich als erster Pilot raus. Der Flug an sich war kein Highlight des Jahres, aber auch nicht schlecht. Ich konnte mich eine Weile mit Nullschiebern halten und die Ausklinkhöhe war ebenso nicht übel.

Natürlich kompensiert das nicht die möglich gewesenen Flüge in den Alpen, aber es dämpft den Entzug bzw. die Enttäuschung über das Verpasste. Da vor Ort aber wirklich ziemlich viele Piloten da waren (wenngleich weniger wie angekündigt) und es heute beim Schleppen selbst an vielen Ecken gehangen hat, sind die meisten Piloten (auch ich) nur 1x in die Luft gekommen. Wobei es nicht langeweilig war – ich habe halt die Zeit nach dem Flug Startleiter oder Fahrer des Schleppfahrzeugs gemacht.
Die Bedingungen waren dann auch über Mittag – wie befürchtet – teils verdammt böig. Nicht wirklich thermisch, denn nur 2 Flüge waren richtig gut, aber heftiger Wind am Start. Das hat die Sache bei einigen Piloten schwierig gemacht und wir hatten ein paar Startabbrücke bis hin zum Seilriss. Ich bin da mit meinem frühren Flug noch ziemlich gut weggekommen.