Nach dem heutigen Flugtag bin ich doch etwas frustriert. Ich musste am Abend nach Hofheim und Eppstein und davor in den Baumarkt. Da ich flugtechnisch vorher zum MFK wollte, bin ich den Baumarkt in Idstein und von da aus weiter an den Hang. Gegen 15:30 Uhr war ich als erster Flieger da. Unterwegs sah es sehr schwachwindig aus, aber die bisherigen Erfahrungen bei so hohen Temperaturen (gerade in 2018 als auch diesem Jahr) haben ja gezeigt, dass es dennoch turbulent und kräftig am Hang werden kann. Dazu gibt es auch unter dem Link einen sehr interessanten Hintergrundbeitrag.
Und dass es derzeit sehr turbulent ist, zeigt die Baumlandung von Dienstag in Nassau. Auch der Hang stand an dem Tag zur Diskussion, wobei ich keine Zeit hatte und die meisten aus unserer Szene sich auch da für den MFK entschieden hatten, denn der Hang verträgt deutlich mehr Wind als wohl das Gelände in Nassau.
Als ich vom Parkplatz zum Hang vorgelaufen bin, schien mir die Richtung perfekt und die Stärke moderat. Daher zügig ausgepackt und gleich einen ersten Testflug gemacht. Der hat mich zum Revidieren meines ersten Eindrucks gebracht.
Denn es hat wie Bolle getragen. Allerdings war es eben auch böig und thermisch ziemlich aktiv und ich habe gemacht, dass ich erstmal runter kam. Da ich bis dahin eben auch noch alleine am Hang war, habe ich nach der Landung erstmal nur noch etwas auf der unteren Wiese gespielt.
Als ich wieder hoch zum Start gegangen bin, kam der nächste Flieger. Dessen erster Startversuch endete mit einer Landung in den Schwarzdornen, wobei sein Schirm glücklicherweise oben auf den Hecken lag und wir ihn einfach wieder frei bekommen haben.
Mein folgender Startversuch hat aber ebenso mit einem Startabbruch geendet, wobei bei mir der Grund war, dass ich mich in meinen Beschleuniger eingefädelt hatte und gestolpert bin. Allerdings kam ich sauber noch auf den Zwischenweg und konnte den Schirm weitgehend „dornenfrei“ ablegen.
Aber irgendwie hat es bei dieser Aktion meine rechte äußere A-Leine zerfranzt. Zumindest vermute ich den Zusammenhang mit der Geschichte, denn vorher war mir nichts aufgefallen und auch auf den Bildern vom ersten Flug sieht man keine Probleme. Der Leinenkern sah zwar ok aus, aber die Ummantelung war auf mindestens 20 cm weg. Mit so einer Leine wollte ich nicht mehr fliegen und eine Reparatur am Hang ist auch nicht wirklich ideal (vor allen Dingen, weil die Länge ja exakt sein muss). Deshalb habe ich den Flugtag abgebrochen und das war eben frustrierend, weil mitterweile doch einige Flieger da waren und es neben der tollen Sonne auch gar nicht so schlecht mit dem Wind aussah. Aber „Safety First“ – was gleichzeitig ein Wortspiel darstellt, denn ich musste am Abend sowieso noch zur Probe meiner Band und die heisst ja Safety First. Schon von daher hatte ich heute kein Open End eingeplant und im Grunde nur 1,5 Stunden „verloren“. Und wenn die Leine aus irgendeinem Grund einen Schlag weg hatte, war es vielleicht sogar besser, dass ich das unter diesen harmlosen Umständen bemerkt habe.
Zuhause habe ich dann am Donnerstagabend den Schirm ausgepackt und mal genau geschaut, was da wirklich kaputt ist. Und obwohl es auf dem ersten Blick und dem Bild krass aussieht, weil die Ummantelung eben auf gut 20 – 30 cm weg ist – die Leine an sich hatte wohl wirklich nichts abbekommen bzw. war zumindest noch im Kern intakt. Ich habe sie nachgemessen und mit dem Zwilling auf der linken Seite verglichen. Beide exakt 197 cm. Aber mit der Leine will ich definitiv nicht mehr fliegen und ich habe sie mit einer alten A-Leine getauscht, die aber sowohl etwas dicker als auch länger war und deshalb gekürzt werden und an einem Ende mit einem Fischerknoten verbunden werden musste. Die Länge ist aber bis auf wenige Millimeter korrekt. Trotzdem werde ich so schnell wie möglich eine orginale Leine wieder einbauen (schon bestellt) und vermutlich nicht mit der Konstruktion fliegen. Am Wochenende ist zwar Schleppen angesetzt, aber ich sehe in einigen Prognosen Windböen am Samstagmittag bis 47 km/h aus W und am Sonntag auch – nur aus NW. Mo/Di bin ich beruflich in Köln und von daher wäre kommender Mi meine nächste Flugmöglichkeit und bis dahin ist die neue Leine sicher da. Die Aktion war letztendlich aber eine ganz gute Übung für den Notfall (wenn man irgendwo noch fliegen muss und dazu einen Leinenschaden zu reparieren hat) unter „Laborbedingungen“ und überhaupt habe ich auf dem Weg zwei angedätschte Bremsleinen endlich mal getauscht, deren neue Vertreter ich schon seit Monaten mit mir rumschleppe.