Endlich raus dem elenden Corona-Lockdown

Wir haben Mitte Mai und am 7. Februar war ich das letzte Mal in der Luft. Nicht einmal eine Geschäftsreise mit dem Flieger hat Airtime verschafft, da alle Videoaufnahmen, die sonst in Graz laufen, wegen Corona auf remote umgestellt wurde.. Über 4 Monate gegrounded – und fast die gesamte Zeit wegen dem elenden Corona-Lock-out. Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich in meiner gesamten „Fliegerkarriere“ schon einmal so eine lange Auszeit hatte.

Aber endlich sind die Beschränkungen etwas gelockert und man darf wieder fliegen. Zwar ist Schleppbetrieb noch immer fast unmöglich, aber an den Hang kann man wenigstens. Die letzten Tage gab es schon eine Möglichkeit in Reichenbach, aber da war mir die Anfahrt ob der vorhergesagten Bedingungen zu weit – trotz der ewig langen Pause. Aber heute waren gute Bedingungen angesagt für MFK, ich hatte Zeit und musste sowieso noch in Eppstein geschäftlich was erledigen (also schon den halben Weg deshalb zu fahren).

15:00 Uhr war ich am Hang und es wurde über den Nachmittag richtig, richtig voll. Vielleicht 20 Piloten. Die üblichen Verdächtigen, aber auch eine ganze Reihe an neuen Gesichtern. Aber das verläuft sich an dem Hang und in der Luft kommt man selten unter die Corona-Mindestabstandsgrenze von 1,5 Metern.  Man merkt auch an dem Andrang, wie  ausgehungert wir alle sind.

Der Wind war vor Ort recht schwach (ganz im Gegensatz zu den Anzeichen mit den Fahnen auf dem Hinweg) und kam unstetig aus NO – NW. Dazu haben die Ablösungen immer wieder ganz schöne Böen durchgejagt. Das war alles andere als perfekt und nicht so ganz ohne. Da die lange Pause meine Fliegerfähigkeiten eingerostet hat, wollte ich sowieso erst einmal mich wieder einfliegen und handlen. Das ist eine Sache für die untere Wiese. Die Masse der Flieger ist ebenso unten auf die Wiese gegangen und von da gestartet. Ich bin da bis ca 19:00 Uhr geblieben und bis dahin  nicht einmal von oben gestartet.

Ich habe mich definitiv am Anfang nicht mehr sicher gefühlt. Zumal die Böen einen auch von unten gut hochgebombt haben – 1x bin ich so Richtung Kopf ganz gut auf Höhe aufgestiegen. Solche Bedingungen sind nicht mein Ding – ich will kontrolliert in die Luft und nicht Böen die Entscheidung übergeben. Aber so gegen 19:00 Uhr wurde es ruhiger. Nicht schwächer vom Wind – im Gegenteil. Aber keine Böen mehr und dann bin ich auch wieder von oben gestartet.

Die Phase wurde dann sogar richtig super. Geniale Lichtverhältnisse, guter Wind und trotzdem safe. So liebe ich das.

Die letzten 1,5 Stunden waren dann wirklich toll. So macht mir das Fliegen einfach genialen Spaß. Davor war auch nicht in dem Sinn schlecht. Denn ich konnte wieder mit dem Schirm in Übung zu kommen. Alles in Allem hat der Abschluss aber daraus erst einen klasse Flugtag gemacht, der erst mit dem Sunset beendet wurde.