50 Minuten

Nach dem Ausfalltag gestern, bei dem außer dem Einstellen des Gurtzeugs nichts hinsichtlich Gleitschirm gelaufen ist, hatten alle Prognosen für heute ein großes Regengebiet angekündigt. So unterschiedlich die verschiedenen Dienste die Windrichtung und Windstärke derzeit vorhersagen – da waren sie sich einig und hatten leider recht. Schon im Bett habe ich den Regen platschen gehört. So richtig diesig und regnerisch war der gesamte Vormittag, dass ich im AirBnB Homeoffice gemacht und nicht einen Fuß vor die Tür gesetzt habe. Aber gegen 14 Uhr hat der Regen nachgelassen. Ich habe beim Wind auf Nord getippt, aber es wurde entschieden, dass wir uns um 16:00 Uhr am Startplatz auf der Düne in Zoutelande treffen. Da braucht es aber SW – W. Bin trotzdem hin, denn gegen 15:30 Uhr kam die Meldung, dass ein Local fliegen würde. Ich war da gerade erst mit dem Sortieren meiner Leinen halbwegs fertig, denn die hatte ich dummerweise gestern beim Einstellen des Gurtzeugs ausgehängt und verdreht.

Das Sortieren wollte ich nicht am Startplatz unter Stress erst machen. Trotzdem waren die immer noch nicht ganz ok, was ich beim Fertigmachen gemerkt habe. Aber das war zu fixen, denn obwohl schon einige Flieger am Platz waren, wollte keiner den Dummy machen, weil etwas viel Nord drin schien. Dummy war dann meinereiner und direkt mit meinem Start hat der Wind einige Grad auf den Hang gedreht und ich hatte perfekte Bedingungen. Gut 10 Minuten hatte ich die gesamte Düne für mich alleine, denn entweder haben die anderen dem Braten nicht getraut oder Zeit zum Fertigmachen benötigt. Das war schon sowas von geil, wenn man bei perfekten Bedingungen eine Düne auf der Länge von mehreren Kilometern für sich alleine hat. Aber so langsam hat es sich an der Kante dann gefüllt, wobei maximal die Hälfte bis 2/3 der Gruppe geflogen sind. Die anderen haben Groundhandling am Strand gemacht, was m.E. bei solchen Topkonditionen Verschwendung von sowieso sparsamer Airtime ist.

Aber mir konnte es egal sein, denn ich bin gute 50 Minuten in der Luft geblieben.

Als ich mir überlegt habe, ob ich landen gehe, hat der Wind leicht gedreht (was ich nicht mitbekommen hatte) und ich habe bei einer Drehung doch einige Höhe verloren. Das hat mir die Entscheidung abgenommen und ich bin am Strand gelandet.

Als ich am Startplatz wieder angekommen bin, wollte ich nicht mehr fliegen. Der Flug war lang und perfekt, aber andererseits wollte ich gute Bedinungen nicht verschwenden. Zumal so langsam die Sonne rauskam. Ich habe also gewartet und geschaut, ob die anderen Flieger sich noch halten konnten. Aber die meisten bekamen nur noch Abgleiter hin und so ist es bei meinem einen Flug geblieben.

Allerdings ist das Wetter dann immer besser geworden und es wäre dumm gewesen, das im AirBnB zu verbringen. Nachdem die Gruppe noch in der Strandbar was trinken gehen wollte, habe ich mich verabschiedet und unterwegs umentschieden. Ich bin mit dem Packsack zum AirBnB geradelt, habe ihn dort abgeladen und bin wieder zurück zur Strandbar geradelt. Top-Flug, Landebier und Spar Ripps in der Sonne am Strand zum Abschluss waren ein starkes Ende für einen Tag, der elend trübe begonnen hat.

 

 

 

Nebenaktion

Heute vormittag war komplett Regen angesagt. Zwar so wenig, dass ich mit dem Rad 2x ins Ort bzw. an den Strand gefahren bin, aber mit Fliegen war nix. Aber ich habe mir sowieso Arbeit mitgenommen, um solche Phasen produktiv zu nutzen. Ob ich zuhause oder hier arbeite, spielt ja in der Regel keine Rolle. Je nachdem, wie oft Parawaiting angesagt wird, habe ich dann halt die Arbeit von kommender Woche schon hier erledigt.

Am Nachmittag kam die Sonne und ich bin mal auf den nördlichsten Drehpunkt meines gestrigen Abendflugs gewandert. Das ist ein ehemaliger Bunker, von dem man eine tolle Aussicht auf die Umgebung hat.

Ansonsten hieß es, dass wir uns um 16 Uhr treffen und entscheiden, ob wir nach Norden an eine kleine Düne fahren oder hier am Strand etwas Groundhandling machen. Das wurde ganz kurzfristig abgesagt, weil der Wind einfach zu schwach war. Nur war ich da schon mit dem gesamten Gefraffel mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Treffpunkt. Aber es stand sowieso das Angebot im Raum, das Gurtzeug mal richtig einzustellen und das habe ich dann mit zwei anderen Fliegern gemacht. Einfach am Seil an eine Schaukel auf dem Spielplatz gehängt und nachjustiert. Das war notwendig, denn ich habe gestern massiv die zu große Rücklage gemerkt. Bei den letzten Flügen war das nie ein Thema, denn die waren nicht so lang, dass das unangenehm wurde. Aber bei einer Stunde Flugzeit war die Sitzposition auf Dauer nicht wirklich gut. Das sollte jetzt wieder besser sein und so gesehen war der Tag zwar kein Flugtag, aber eine Kleinigkeit mit dem Schirm bzw. Gurtzeug habe ich dennoch gemacht.

Was ein Abendflug :-)

Gegen Nachmittag kam leichter Regen und ein kleiner Temperatursturz. Dazu war der Wind heftig. Es sah nicht wirklich gut aus, aber so gegen 17:30 Uhr ging zumindest die Chance auf ein Flugfenster auf. Am Startplatz angekommen sah es gut aus und – obwohl ich eigentlich nur schauen und gar nicht fliegen wollte – bin ich gegen 18:15 Uhr raus. Gelandet bin ich eine Stunde später, weil es mir gelangt hat. Krass – das war einer der besten Flüge ever. Nur noch getoppt von letztem Jahr in Dänemark, aber in der gleiche Liga.

Das einzig Blöde war mein Start. Ganz, ganz dummer Anfängerfehler. Bremse war verdreht und statt vom Hang wegzufliegen und die Sache zu regeln, habe ich mich direkt darum gekümmert und bin fast in den Hang geknallt. Wirklich saublöde, aber gutgegangen und danach war es einfach klasse Fliegerei. Fast die gesamte Düne entlang und auch in Bereiche Richtung Zoutelande, in denen die Anderen nicht hin sind, weil die Düne da niedriger wird. Aber ein Local ist dahin geflogen und ich bin ihm einfach gefolgt. Es hat überall getragen.

Vormittagssession mit Groundhandling

Der Wind kam heute morgen komplett quer zur Düne und war auch ziemlich stark. Zuerst hieß es, ab 10:30 Uhr würde mit kleinen Schirmen am  Strand Groundhandling gemacht. Wurde allerdings kurzfristig geändert auf die richtigen Schirme. Leider war ich da schon ohne Schirm unterwegs und musste nochmal zurück ins AirBnB.

Mit dem Fahrrad ist das ziemlicher Aufwand und auch wegen der Schlepperei wollte ich Gewicht sparen. Immer das Gleiche – wenn man sich Arbeit sparen will, hat man die doppelte Schafferei :-(.

Das Groundhandling an sich war aber wider Erwarten recht gut. Hat Spass gemacht und die Windgeschwinigkeiten, die da vorherschten, haben wir auch bei uns an den Hängen. Am Strand ist die Sache zudem viel laminarer.

Jetzt ist Mittagpause und es gibt es gewisse Chance, dass es heute Abend fliegt. Wenn nur die elende Schlepperei auf die Düne nicht wäre.

Abendsession mit Groundhandling am Strand

Heute gab es ab 18:00 Uhr noch eine kleine Abendsession mit Groundhandling am Strand. Der Wind war allerdings schwach und dafür die Tüte voll mit Sand. Der hat sich auch auf einer Seite angesammelt, dass weder der Schirm gut gestiegen und wenn doch, er immer zu der Seite mit dem Sand abgekippt ist.

Das kannte ich aber vom letzten Jahr. Man muss halt ständig versuchen den meisten Sand aus der Tüte zu bekommen.

Ansonsten mal sehen, was morgen geht. Könnte auf vormittags Groundhandling und Abends Fliegen hinauslaufen.

Anfang an der Düne Zoutelande ist gemacht

Nachdem ich gestern angekommen bin, waren wir heute morgen am Startplatz
an der Düne in Zoutelande. Es war am Anfang noch diesig und der Wind recht schwach. Aber um sich an die Düne zu gewöhnen waren die Bedingungen gut.

Ich bin als Erster der Gruppe gestartet und in der Tat war das nur ein verlängerter Abgleiter. Hat trotzdem Spass gemacht. Auch Flug 2 war nur ein Abgleiter, wenngleich schon ein bisschen länger. Flug 3 und 4 haben sich dem angenähert, was ich mir erhoffe.

Ich bin beide Male die Düne nach Süden runtergeflogen, konnte aber leider keine Höhe gewinnen. Beim 3. Flug musste ich beim Rückflug auf halber Strecke einlanden. Der hatte vielleicht 1000 Meter Länge. Flug 4 bin ich erst ganz kurz noch Norden und dann noch weiter nach Süden. Leider auch da auf dem Weg retur abgesoffen, aber ich kam zumindest komplett zurück. Das könnten so 3 Kilometer Strecke gewesen sein. Mittlerweile kam aber der Wind zu sehr aus NW und es wurde Mittagpause angesetzt. Flug 5 war dann nur noch ein Abgleiter Richtung Fahrrad.

Genau – Fahrrad, mit dem ich an die Düne fahre. Samt dem gesamten Gleitschirmgeraffel auf dem Buckel. Aber man kann hier mit dem Auto kaum parken und wenn, dann ist das sauteuer. Ich habe einen Parkplatz bei meinem AirBnB und da werde ich den Dokker auch stehen lassen. Selbst wenn das mit dem Rad anstrengend und unbequem ist. Das ist noch besser als die Strecken laufen. Überhaupt war das 5x die Düne hochsteigen mit dem ganzen Gewicht auf dem Rücken sauanstrengend in der knallen Sonne.

Also von daher alles sehr schön bis jetzt, aber verdammt anstrengend und der kleine Mittagschlaf im AirBnB sowie die Kaffee jetzt waren echt notwendig. Mal sehen, was wir heute Nachmittag/Abend noch machen, aber der Tag ist schon jetzt einer der besseren Flugtage in meiner aktuellen Flughistorie.

Zoutelande

Nachdem ich schon 3x zum Küstenfliegen in Dänemark war (2x am Beginn meiner Fliegerkarriere und letztes Jahr), bin ich heute mal nach Holland gefahren. Ich habe schon viel von Zoutelande gehört und probiere es mal aus.

Die Anfahrt durch Belgien und Holland war problemlos, aber langweilig. Wirklich keine schönen Gegenden. Dafür ist es hier ein echter Touri-Ort. Mal sehen, wo und wie das mit Fliegen in dem Umfeld geht. Und natürlich, ob das Wetter passt. Heute war es zwar heiss und sonnig, aber das bringt mir nichts für die nächste Woche.

Ich bin mit einer Gruppe unterwegs und jetzt treffen wir uns erst einmal in einer Strandbar und besprechen, wie die Woche abläuft.

Bitter notwendig

Ich fühle mich mittlerweile eigentlich nicht mehr als richtiger Gleitschirmflieger – so wenig, wie ich über den Winter in der Luft war. Ich habe es bisher nicht einmal geschafft, den Schirm nach dem Check aus der Tüte zu holen. Randaktivitäten wie Rettungwerfen und -packen oder Beginn der Windenführerausbildung sind kein Ersatz.

Für heute waren die Prognosen aber gar nicht so schlecht und es gab für mich zwei Optionen, mit denen ich geliebäugelt habe. Bei der Windenschleppgemeinschaft Rhein-Hessen haben sie die Saison eröffnet. Aber die Bedingungen sahen anspruchsvoll aus und als quasi „Kaltstart“ nach dem Winter dann direkt an die Winde zu gehen, war mir nicht jocker. Ich wüsste gerne, wie es letztendlich da wirklich war. Laut Prognosen sollte es nicht so knackig wie bei mir dann gewesen sein, denn das wäre mir für die Winde echt zuviel gewesen.

Ich bin nämlich in Reichenbach an den Hang gegangen, um mich da erst einmal wieder mit dem Schirm vertraut zu machen. Statt wie früher mehrfach im Monat zu handlen, mache ich das echt nur noch homäopatisch. Der Tag heute hat auch gezeigt, dass ich fast unsicher beim Fliegen geworden bin. Wobei die Bedingungen vor Ort – sagen wir mal –  sportlich waren. Die Prognosen im Vorfeld waren uneinheitlich und von „zu schwach“ bis „zu bockig“ konnte man sich es raussuchen.

Am Hang kam der Wind meist etwas zuviel aus Ost und war wirklich kräftig. Aber halbwegs beherrschbar, wobei ich nicht so sicher geflogen bin, wie ich es mir wünsche. Oder besser – ich war wirklich ziemlich aus der Übung. Es ging heute an für den Hang auch teils ungewöhnlich hoch als auch lange. Da kam recht starker Wind und Thermik zusammen und das war gleich ein „Proof of concept“, ob ich noch halbwegs zurechkomme.

Mein Fazit – im Prinzip ja, aber ich muss unbedingt wieder mehr Praxis haben. Insbesondere, bevor ich im Mai zu meinem geplanten Flugurlaub aufbreche. Außerdem muss ich mein Gurtzeug nochmal neu einstellen. Das passt seit der Reparatur vor einigen Monaten auch noch nicht richtig. Wie hätte ich es auch rausbekommen sollen? Besagte zu geringe Airtime hat auch da zugeschlagen. So gesehen war der Tag heute wirklich bitter notwendig und hat echt was gebracht. Selbst mein lädiertes Knie konnte ich unter Belastung testen und es hat sogar halbwegs funktioniert.

Back from Check

Mein Gleitschirm ist wieder da. Er hat mit Hengen & Jürgen den Check noch geschafft. Waren auch einige Reparaturen notwendig und die Angelegenheit nicht ganz billig. Zudem muss er in einem Jahr nochmal wegen Tuchdichtigkeit überprüft werden. Aber dennoch bin ich froh, dass ich ihn noch 1 – 2 Jahre fliegen kann. Dann sehe ich weiter.

Windenführerausbildung

Sowohl meine beiden Gleitschirmvereine (GFT und DGLC) als auch die Location in Wallertheim, wo ich immer wieder an der Winde fliege, brauchen dringend Windenführer. Ich habe schon seit Jahren vor, meinen Windenführerschein zu machen, aber bisher hat es nie geklappt.

Am Donnerstagabend kam eine Nachricht auf Signal rein, dass am Samstag in Oberems beim DGLC die Windenführertheorie angeboten wird.

Das war so kurzfristig, dass mein innerer Schweinehund komplett überfahren wurde und sich keine Ausrede mehr überlegen konnte.

Also bin ich da heute hin und hab jetzt zumindest die Sache mal begonnen. Theorie ist abgeschlossen und ich werde sehen, wo und wann ich meine jetzt noch notwendigen 60 Schlepps hinbekomme. Die kann ich im Prinzip ja bei verschiedenen Locations machen, auch wenn das über den DGLC läuft.