Am Ende war es doch gut

Die Prognosen für heute waren die letzten Tage ziemlich gut für MF. Zumindest in den Webdiensten, die ich angesehen habe. Nur die Wetterzentrale hatte für heute Nachmittag starken Nordwind mit Böen angesagt, der bis zum Abend auch noch zunehmen sollte. Heute morgen waren dann alle Prognosen darauf eingeschwenkt. Und so was hasse ich – wenn Wind böig ist und über den Flugtag auch noch zunimmt. Denn wenn man in der Luft von Böen und zunehmendem Wind erwischt wird, kann das unangenehm werden. Irgendwie bin ich in den letzten Monaten vorsichtiger geworden, da ich mittlerweile so ein paar nicht so nette Situationen handeln musste.

Aber der Erfahrung, dass Prognosen selten so am Hang eintreffen, kann man trauen. Dementsprechend war ich so gegen 12:45 Uhr doch am Hang. Der Wind stand gut und mein erster vorsichtiger Flug war harmlos. Aber die Luft hatte sich labil angefühlt und da es rundrum rabenschwarz war, war mir die Sache nicht geheuer. Dementsprechend bin ich erstmal wieder am Boden geblieben. Und tatsächlich hat der Wind dann binnen Minuten gewaltig zugenommen. Dazu kräftige Böen. Die meisten anderen Flieger sind auch gleich am Boden geblieben. Und selbst die, die es erst noch probiert hatten, haben irgendwann die Segel gestrichen. Gegen 14:45 hatte ich mental schon zusammen gepackt und mich auf die Heimfahrt vorbereitet (frustriert, weil ich nur 1x geflogen war). Schien alles in Allem ein Satz mit X zu werden.

Aber dann schien der Wind nachzulassen. Sowas ist immer tückisch, denn wenn man sich darauf verlässt und die Phase nur kurz ist, hat man in der Luft das Problem, wenn die Böen wieder da sind. Aber nach einer Weile schien es – entgegen der Prognosen – tatsächlich bständig moderater zu werden. Und einer nach dem anderen der mittlerweile zahlreichen Flieger am Hang ist wieder gestartet. Zwar hatte der Wind – ebenfalls ganz entgegen der Prognosen – eine starke Westkomponente, aber von den unteren Wiesen konnte man überall starten und an der Kante soaren und spielen. Nur die Starts von oben waren wegen dem Lee der Bäume bei westlichem Windeinschlage schwierig. Insgesamt war es aber eine schöne Spielerei, obwohl mir die Sache – ob der besagten Prognosen von wegen zunehmendem Wind gegen späteren Nachmittag – lange Zeit nicht geheuer war.

So gegen 15:45 Uhr ist dann der Wind soweit auf West gedreht, dass er fast 100 Grad quer (also schon fast Rückenwind) kam. Diverse Flieger haben eingepackt und sind gegangen. Und ich hatte auch genug. Nur noch ein bisschen warten.

Tja – und das hat sich gelohnt. Denn die wirklich gute Phase kam etwa von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr. Wenig Böen und Wind genau auf den Hang. Das war dann wirklich fast perfekt. Trotzdem hatte ich immer noch ein etwas mulmiges Gefühl, ob der Wind nicht doch zu stark wird. Was aber in meiner Flugzeit nicht mehr der Fall war – im Gegenteil – eine richtig schöne Fliegerei. Gegen 18:00 Uhr habe ich eingepackt, obwohl es immer noch gut zu fliegen ging. Nur war ich einfach tierisch müde und fertig. Und es war wohl auch deswegen eine glückliche Entscheidung, denn auf dem Weg zum Auto habe ich gemerkt, dass der Wind schlagartig wieder zugenommen hatte.